Miguel Gaspar gibt beim Singen alles. Foto: © SAT.1/André Kowalski

Auch nach Aus in Runde zwei von TV-Show gibt Nachwuchstalent nicht auf.

Bad Liebenzell-Unterhaugstett - Der zwölfjährige Miguel Gaspar aus Bad Liebenzell möchte als Schlagersänger ganz groß rauskommen. Doch während andere nur still vor sich hin träumen, nimmt Miguel seine Karriere selbst in die Hand: erst beim "Supertalent" und nun bei "The Voice Kids". Nach Runde zwei war zwar Schluss. Doch Miguel gibt nicht auf.

Erst seit Kurzem zwölf Jahre alt und schon so viel Fernseherfahrung – das macht Miguel Gaspar aus Unterhaugstett so schnell keiner nach. Der Junge, der für sein Leben gern singt (und am allerliebsten Deutschen Schlager) war bei "The Voice Kids" dabei, einem Ableger der TV-Show "The Voice of Germany" für Kinder, dabei. Für den damals noch Elfjährigen eine "unglaublich schöne Zeit", wie er erzählt.

Fernseherfahrung hat Miguel schon als Neunjähriger gesammelt. Damals bei der RTL-Show "Das Supertalent", wo er Jurorin Sylvie Meis mit seinem Gesang sogar zu Tränen rührte. Später folgte ein gemeinsamer Auftritt mit Sängerin Vanessa Mai beim SWR-Sommerfestival. Im Dezember 2019 dann die Dreharbeiten für "The Voice Kids" in Berlin.

Um für die sogenannten "Blind Auditions", bei denen die Juroren den Kandidaten nicht sehen, sondern lediglich dessen Gesang hören, zugelassen zu werden, muss man zunächst ein Vorcasting bestehen. Klappt das, wird man von einem Fernsehteam überrascht, das dem Kandidaten die guten Nachrichten überbringt. So wie bei Miguel. An seinem großen Tag hat er das Lied "Lieb mich dann" von Helene Fischer gesungen – seinem großen Idol. Voller Emotionen interpretierte er die Ballade. Gleich drei Juroren drückten den Buzzer und schickten Miguel damit in die nächste Runde. Dann war es an dem Jungen zu entscheiden, in welches Team er möchte, unter die Fittiche welches Jurors er sich begibt. Miguel entschied sich für den Sänger Sasha. "Ich mag seine Musik gerne", betont der Zwölfjährige. Weil Sasha schon öfter beim "Schlagerboom", einer Art Schlagerfestival, war, habe Miguel schon viel über ihn gewusst. "Er ist ein ganz Netter", schwärmt Miguel. Die Zusammenarbeit habe gut geklappt.

Monitor ausschalten

Von Aufregung war dem Nachwuchssänger während seines Auftritts kaum etwas anzumerken. Hinter den Kulissen aber, verrät er, sah das ganz anders aus. Vor allem ein Monitor, der den Kandidaten hinter der Bühne zeigt, was gerade auf der Bühne geschieht, machte den damals Elfjährigen ganz kirre. "Ich musste die Leute von der Produktion bitten, den Monitor auszuschalten", schmunzelt er. Diese seien über den gesamten Drehzeitraum "unglaublich nett" gewesen, schwärmt Miguel. Vom Kamerateam bis hin zu den anderen Kandidaten sei er mit jedem klargekommen. Umso mehr Freude hatte er beim Dreh, während dem er mit seinen Eltern in einem Hotel wohnte. "Ich bin jeden Tag mit einem Lachen im Gesicht ins Studio gekommen." Dann standen zum Beispiel Interviews an oder Proben. Mit seinem Backstage-Pass konnte sich Miguel jederzeit mit Essen und Trinken versorgen, während seine Eltern Elisabethe und Fernando in einem seperaten Warteraum gemeinsam mit den Eltern anderer Kandidaten ihre Zeit verbrachten. Nur eines störte den Zwölfjährigen: das aufwendige Styling samt Schminken. "Das mag ich überhaupt nicht", betont er. "Aber man sollte halt nicht glänzen auf der Bühne", schiebt er, ganz Profi, hinterher.

Von der Schule wurde Miguel während der Drehzeit freigestellt. Die Aufgaben und Aufschriebe bekam er von Freunden übermittelt. "Ich bin immer schnell fertiggeworden, weil ich so motiviert war, wieder ins Studio zu kommen", meint der Nachwuchssänger stolz. Und richtig seien die Aufgaben sogar auch meistens gewesen. Über die Unterstützung seiner Klassenlehrerin freut er sich besonders. "Es ist schön, den Lehrer an seiner Seite zu haben."

Nach den "Blind Auditions" kommen die sogenannten "Battles". Hierbei treten immer mehrere Kandidaten gegeneinander an, nur einer kommt in die "Sing-Offs". Miguel sang mit Igor und Timur das Lied "10.000 Hours". Zwar war die Jury von der Leistung von Miguel absolut überzeugt, wie in der Sendung deutlich wurde, die am Ostersonntag ausgestrahlt wurde. Doch schlussendlich sollte es nur für einen reichen – Timur. Für Miguel hingegen war Schluss. "Von 100 Prozent Gefühlen war ich nur zwei Prozent traurig", rechnet er vor. "Ich habe es Timur voll gegönnt. Und es ist nichts, worüber man traurig sein muss", gibt sich Miguel optimistisch. Immerhin konnte er noch vor Publikum auftreten. Das Finale von "The Voice Kids" hingegen wird Ende April gedreht – natürlich ohne Publikum. Dafür seien alle ehemaligen Kandidaten per Video zugeschaltet, freut sich Miguel.

Und was hat er nun vor, da es mit dem Sieg bei "The Voice Kids" nicht geklappt hat? Vielleicht einen Studiobesuch mit keiner geringeren als Vanessa Mai, hofft der Zwölfjährige. Immerhin hatte sie das bei dem gemeinsamen Auftritt im vergangenen Jahr versprochen. "Wegen den Dreharbeiten hat das bisher nicht geklappt", verrät Miguel. Aber ein eigener Song mit ihr wäre schon extrem cool."