"Besonders schutzbedürftige Flüchtlinge" finden vorübergehend in Gästehäusern im Monbachtal eine Bleibe. Foto: Fritsch

Regierungspräsidium Karlsruhe mietet Teile der "Christlichen Gästehäuser Monbachtal" an.

Kreis Calw/Bad Liebenzell - Zum 20. April hat das Regierungspräsidium Karlsruhe – zentral für das Land Baden-Württemberg - in Bad Liebenzell eine temporäre Notunterkunft für "besonders schutzbedürftige Flüchtlinge" in Betrieb genommen. Dafür wurden Teile der wegen der Corona-Krise nicht genutzten "Christlichen Gästehäuser Monbachtal" angemietet.

 

So eine Information von Landrat Helmut Riegger unter dem Punkt "Verschiedenes" während der jüngsten Sitzung des Verwaltungsausschusses (VWA) des Calwer Kreistags. Gedacht sei es, in der Einrichtung bis zu maximal 90 registrierte und gesundheitsüberprüfte sowie auf Covid-19 negativ getestete Personen unterzubringen.

Auf Nachfrage unterstrich Riegger, dass es sich "explizit um eine Notunterkunft" handele, die temporär vom Land Baden-Württemberg betrieben werde - und nicht etwa vom Landkreis Calw. Auch Kosten für den Landkreis entstünden mit der Einrichtung dieser Notunterkunft nicht.

Personen mit erhöhtem Infektionsrisiko

In einer eigenen Pressemitteilung schreibt das Regierungspräsidium Karlsruhe dazu, dass diese "temporäre Notunterkunft für besonders vulnerable und schutzbedürftige Flüchtlinge" (vulnerable = anfällig, verwundbar) in Betrieb genommen worden sei. In der Einrichtung sollten "vorübergehend Flüchtlinge mit ihren Familien untergebracht werden, bei denen aufgrund der derzeitigen Covid-19 Pandemie ein erhöhtes Infektionsrisiko bestehe. Dies seien beispielsweise ältere Personen über 60 Jahre oder Personen mit bekannten Vorerkrankungen.

"Wir sind sehr froh, dass es gemeinsam und so kurzfristig gelungen ist, dass wir mit dieser neuen temporären Einrichtung während der Covid-19-Pandemie nun flexibler agieren können und die Möglichkeit haben, besonders gefährdete Flüchtlinge mit ihren Familien in kleineren Schutzeinheiten gesondert unterzubringen", wird Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder in der Mitteilung des RP zitiert. Das Land Baden-Württemberg habe zu diesem Zweck für die Unterbringung der Flüchtlinge einen Teil der Liegenschaften der "Christlichen Gästehäuser Monbachtal" in Bad Liebenzell angemietet. Die Einrichtung werde als temporäre Notunterkunft durch das Regierungspräsidium Karlsruhe betrieben.

Diese Konstellation gewährleiste "eine bedarfsgerechte Unterbringung, Verpflegung und medizinische Versorgung der Flüchtlinge". Außerdem stelle man vor Ort für die Sicherheit und die Einhaltung der geltenden Hygiene-Vorschriften seitens des RP einen Sicherheitsdienst bereit, der die Notunterkunft bewachen solle. Unterstützt werde das Regierungspräsidium dabei durch seinen Kooperationspartner vor Ort, die "Christliche Gästehäuser Monbachtal gGmbH".

Es ist derzeit eine Belegung der Einrichtung mit maximal bis zu 90 "registrierten und gesundheitsüberprüften sowie auf Covid-19 negativ getesteten Personen" vorgesehen. Zu einem späteren Zeitpunkt sollen die in Bad Liebenzell untergebrachten Personen dann - soweit möglich - nach den bekannten Schlüssel auf die Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg zur weiteren Unterbringung verteilt werden.