Wer auf der Ortsdurchfahrt in Unterhaugstett unterwegs ist, muss künftig runter vom Gas. Foto: Biermayer

Verkehrsberuhigung: Gemeinderat folgt dem Unterhaugstetter Ortschaftsrat / Keine Diskussionen mehr

Noch vor der Sommerpause wurde im Gemeinderat heiß diskutiert, ob man auf den Vorschlag von Regierunsgpräsidium und Landratsamt zur Geschwindigkeitsreduzierung in der Ortsdurchfahrt in Unterhaugstett eingehen soll. Nun ist eine Entscheidung gefallen.

Von Felix Biermayer

Bad Liebenzell-Unterhaugstett Es ist der vermutliche Schlusspunkt eines Prozesses, der Unterhaugstett lange beschäftigt hat. Auf der Ortsdurchfahrt gilt bald eine niedrigere Geschwindigkeitsgrenze als die üblichen Tempo 50 – aber eine andere, als sich die Unterhaugstetter ursprünglich gedacht hatten.

Angefangen hatte alles mit einer Unterschriftensammlung. Ein Lärmgutachten folgte. Der Gemeinderat entschied sich schließlich dafür, Tempo 40 auf der ganzen Ortsdurchfahrt einzuführen. Doch dann funkten Landratsamt und Regierungspräsidium dazwischen. Denn die Ortsdurchfahrt ist gleichzeitig auch die Landstraße 343.

Aus Sicherheitsgründen keinen Grund

Die Behörden argumentierten, dass die "Lärmbetroffenheit" nicht überall entlang dieser Straße gegeben sei. Zwischen der Einmündung der Albert-Schweitzer-Straße und der Neuhausener Straße gebe es diese Betroffenheit aber schon. Deshalb sei hier sogar Tempo 30 angebracht. An den anderen Stellen gebe es auch aus Sicherheitsgründen keinen Grund für eine Geschwindigkeitsbegrenzung, hieß es von den Behörden.

Diese Stellungnahme lag dem Gemeinderat noch vor der Sommerpause vor. Das Gremium tat sich damals schwer, eine Entscheidung zu finden. Man konnte entweder den Vorschlag von Landratsamt und Regierungspräsidium annehmen oder vor Gericht für Tempo 40 auf der ganzen Ortsdurchfahrt kämpfen – mit wenig Aussicht auf Erfolg, wie Bauamtsleiter Rainer Becht damals erklärte. Mit einem knappen Abstimmungsergebnis vertagte der Gemeinderat schließlich diese Entscheidung. Man wollte erst noch den Ortschaftsrat beraten lassen.

"Die Faktenlage ist klar"

Nun stand die vertagte Entscheidung also wieder auf der Tagesordnung. Die beiden Optionen waren aber immer noch die gleichen. Und so emotional die Diskussion im Juli noch geführt wurde, so schnell war es im September vorbei. "Die Faktenlage ist klar", analysierte Bürgermeister Chiari. Ortsvorsteher Martin Krauth berichtete, dass der Ortschaftsrat für den Vorschlag von Landratsamt und Regierungspräsidium gestimmt habe. Und dafür entschied sich dann der Gemeinderat auch einstimmig.

Es wird jetzt also eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 Kilometer pro Stunde zwischen der Einmündung der Albert-Schweitzer-Straße und der Neuhausener Straße geben. Wann genau, wurde in der Sitzung nicht gesagt. Die nötigen Schilder werden etwa 2000 Euro kosten.