Etwa 20 portugiesische Zuhörer verfolgten die jüngste Gemeinderatssitzung in Bad Liebenzell. Foto: Eitel Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Partnerschaft mit Lourinhã in Portugal beschlossen

Bad Liebenzell. Seit drei Jahren ist man in Bad Liebenzell gut befreundet mit der portugiesischen Stadt Lourinhã. Einstimmig beschloss der Gemeinderat jetzt den Abschluss einer offiziellen Partnerschaft.

Eine Abordnung von etwa 20 portugiesischen Bürgern verfolgte die Gemeinderatssitzung. Gespannt folgten sie den Ausführungen von Günther Wallburg, dem Vorsitzenden der Bad Liebenzeller Städtepartnerschaftsvereinigung (SPV). Demzufolge leben und arbeiten seit 50 Jahren rund 500 Portugiesen mit ihren Familien in Bad Liebenzell. Sie stammen überwiegend aus der Region Lourinhã. Die Intensivierung der bestehenden Beziehungen und Kontakte dient dem gegenseitigen Verständnis und einem weiteren Ausbau der gegenseitigen Wertschätzung.

Anfänge vor 40 Jahren

Die Wurzeln und erste Anfänge der partnerschaftlichen Beziehungen zu Lourinhã reichen viel weiter zurück. Wie Chronist Wolfram Ganzhorn in seiner Chronik des SV Bad Liebenzell berichtet, machten sich genau vor 40 Jahren etwa 50 Reiselustige nach Lourinhã auf, um die Heimat ihrer Fußballkameraden Armando Pombo, Ernesto dos Reis und Carlos de Saude kennenzulernen. Ganzhorn erinnert sich an die Gastfreundschaft und erlebnisreiche Tage und berichtet über einen zweiten Besuch im Jahre 1980.

Günther Wallburg, der mit seinem SPV-Team in den vergangenen Jahren erfolgreich für eine zusätzliche Intensivierung der langjährigen deutsch-französischen Partnerschaft mit Villaines-la-Juhel eingesetzt hat, ging in seinen Ausführungen aber auch auf eine ganze Reihe weiterer grundsätzlicher Aspekte von Städtepartnerschaften ein. Sie seien seit 1950 zwar aus dem ursprünglichen Gedanken der Völkerverständigung entstanden, mittlerweile träten jedoch immer mehr politische, kulturelle und wirtschaftliche Aspekte in den Vordergrund. Immer mehr ginge es dabei auch um eine Zusammenarbeit in gemeinsamen Projekten, die dem gegenseitigen Verstehen dienten. Städtepartnerschaften seien deshalb zu einer Strategie von morgen geworden. Sie seien seit 70 Jahren die größte Friedensbewegung der Welt, so Wallburg.