Farzana zeichnet sich durch ein hohes Maß an Zielstrebigkeit und Ausdauer aus. Foto: Eitel Foto: Schwarzwälder-Bote

Erfolg: Von Kultusministerin ein Stipendium erhalten

Bad Liebezell. Riesenerfolg für die aus Afghanistan stammende Farzana Mokhtari aus der Bad Liebenzeller Reuchlin Realschule: Beim Wettbewerb "Talent im Land" wurde sie für ein Stipendium ausgewählt.

Farzana ist erst vor zwei Jahren nach Deutschland gekommen. Bevor sie in Bad Liebenzell Aufnahme fand, nahm sie in Calw erstmals an einem Deutschunterricht teil. In einer Vorbereitungsklasse der Reuchlin-Realschule baute sie anschließend ihre Deutschkenntnisse so intensiv aus, dass sie bald in eine normale Realschulklasse übernommen werden konnte. Heute spricht und schreibt sie Deutsch so gut, dass sie auch die komplizierten Zusammenhänge im Fachunterricht kommunizieren kann. "Sie war die Fleißigste und Beste in der Vorbereitungsklasse" beschreibt Schulleiterin Reinhilde Trommer den erstaunlichen Lernerfolg.

Sympathisch und sozial eingestellt

Das bestätigen auch Gerhard Treichel und seine Frau, die als Schulpaten die Betreuung von Farzana übernommen haben. "Egal wann man kommt, sie sitzt immer hinter ihren Büchern", loben sie ihren Schützling. Dabei sei sie sehr sympathisch und sozial eingestellt. Und zwei Berufspraktika habe sie trotz der Lernbelastung obendrein schon absolviert.

Auch Farzanas Lehrerin Birgit Drexlin waren Begabung und Leistungswille der Schülerin nicht entgangen. Sie erinnerte sich an das Förderprojekt "Talent im Land". Die vom Land und der Robert-Bosch getragene Stiftung fördert besonders begabte und leistungsorientierte Schüler aus schwierigen Umfeldverhältnissen.

Mit Stipendien von monatlich bis zu 150 Euro werden damit auch junge Menschen mit Migrationshintergrund auf ihrem Bildungsweg zur Hochschulreife unterstützt und beraten.

Sie möchte Journalistin werden

In einem anspruchsvollen Antragsverfahren legte Farzina Zeugnis, Beurteilungen sowie mehrseitige Tagesablauf- und Motivationsberichte vor. Einmal durfte sie auch an einem persönlichen Sichtungstag in Stuttgart teilnehmen. Mit Erfolg: Unter insgesamt 276 Bewerbungen wurde sie im Stuttgarter Haus der Wirtschaft von Kultusministerin Susanne Eisenmann persönlich in den Kreis der 53 neuen Stipendiaten des Talentförderprogrammes aufgenommen.

Darauf ist sie sichtlich stolz, lässt sich aber von ihrem Lern-eifer nicht abbringen. Im übernächsten Jahr will sie ihren mittleren Abschluss schaffen und danach den Weg zum Abitur einschlagen. Und einen Beruf hat sie sich auch schon ausgesucht: Sie will unbedingt Journalistin werden.