Zusätzlich zum Schwanennachwuchs sind nun auch Entenküken auf dem Liebenzeller Stadtsee unterwegs. Fotos: Ketterle Foto: Schwarzwälder Bote

Natur: Elf Küken geschlüpft / Schwan gerettet

Kaum zwei Wochen, nachdem die fünf kleinen Schwanenbabys geschlüpft sind, gibt es nun auch bei den Enten Nachwuchs.

Bad Liebenzell. Der Stadtsee in Bad Liebenzell scheint ein fruchtbares Gebiet für die Liebenzeller Wassertierwelt geworden zu sein. Im zweiten Jahr in Folge Schwanennachwuchs – und nun auch Entennachwuchs. Sind schon fünf Schwanenbabys eine Sensation, so hat der Liebenzeller Stadtsee seit dem Wochenende eine weitere: elf frisch geschlüpfte Entenbabys.

Wohin schauen die Besucher zuerst, wer wird zuerst entdeckt – die Schwanen- oder die Entenküken? Beide können sich gut in dem ufernahen Gebüsch vor Menschen und Fressfeinden verstecken.

Jungtier löst Feuerwehr- und Polizeieinsatz aus

Das Brüten der Enten ging an den Stadtseebesuchern vorbei. Das liegt daran, dass Enten ihre Nester gut verstecken. Das zukünftige Elternpaar sucht sich das Nest gemeinsam aus. Mit dem Beginn der Brut verlässt der Erpel die Ente. Einmal im Jahr brüten die Weibchen ein Gelege von sieben bis 16 Eiern in 25 bis 28 Tagen aus. So wie die jungen Schwäne sind auch Enten Nestflüchter. Wenige Stunden nachdem sie geschlüpft sind, verlassen sie das Nest und schwimmen mit den Eltern auf dem See. Nach ungefähr acht Wochen können die Jungenten fliegen. Insgesamt bleibt die Ente mit den Küken knapp vier Monate in einer Enten-Gelegefamilie zusammen.

Stundenlang könnte man den kleinen Enten und Schwänen zusehen, wie sie mit Mama und Papa auf dem Wasser ihre Runden ziehen, Gras futtern oder sich der Gefieder-Pflege widmen. Letzteres ist besonders lustig mit anzusehen, denn die Kleinen stehen ihren Eltern in nichts nach. Nur sieht das eben besonders drollig aus.

Mama und Papa Schwan wirken in diesem Jahr auf Beobachter viel entspannter als im vergangenen Jahr bei ihrem ersten Nachwuchs. Allerdings ist es trotzdem wichtig, den Kleinen nicht zu nahe zu kommen. Sonst kann man es schnell mit Papa Schwan zu tun bekommen. Die Verteidigung und der Schutz seiner Familie sind seine wichtigsten Aufgaben.

Apropos – was machen eigentlich die vier Jungschwäne vom vergangenen Jahr? Zwei Schwäne sind auf und davon. Die beiden anderen werden noch von den Eltern geduldet. Eigentlich ist es Aufgabe des Vaters, die Jungschwäne zu vertreiben. Aber solange die beiden in einigem Abstand zur jungen Familie bleiben, werden sie derzeit noch geduldet.

Einer der beiden Jungschwäne hat vor Kurzem einen nächtlichen Polizei- und Feuerwehreinsatz ausgelöst. Er hatte die Nagold verfehlt und war in der Nähe der gefährlichen Monbachkurve auf der Bundesstraße 463 gelandet. Augenscheinlich hatte das junge Tier nicht vor, diese wieder zu verlassen. Besorgte Autofahrer hatten die Polizei alarmiert, die wiederum die Bad Liebenzeller Feuerwehr zur Unterstützung rief. Bis die Feuerwehr eingetroffen war, hatte die Polizei den Schwan bewacht, sodass er nicht überfahren wurde.

Der Feuerwehr war es schließlich gelungen, das Tier mit einem Teppich einzufangen. Auf dem Rücksitz des Polizei-Autos wurde der junge Schwan an den Stadtsee zurücktransportiert. Unverletzt und quicklebendig dreht er seither wieder seine Runden auf dem See. Sehr zur Freude der Anwohner, Einheimischen und See-Besucher.