Auf dem Bild sind vier Generationen zu sehen, die im Polarion arbeiten: Justin Zilla (von links) mit Ehefrau Sabrina Zilla, Sohn Ben und Tochter Maria, Inge Bay, Jamie Zilla, Monika Schleicher mit Ehemann Wolfgang Schleicher und Sohn Franz, William Bay, Kevin Zilla mit Partnerin Giulia Scholz. Foto: Privat Foto: Schwarzwälder Bote

Freizeit: Eine Erfolgsgeschichte, die mit vielen Hindernissen begann und allen stürmischen Zeiten widerstand

Die Idee, ein Eisstadion zu bauen, entstand in den 1970er-Jahren. Der damalige Bürgermeister Helmut Schiek und Kurdirektor Günter Weise hatten das Ziel, den Kurort Bad Liebenzell attraktiver für den Tourismus zu machen.

Bad Liebenzell. Schiek und Weise wurden von vielen als "hochstapelnd" und "größenwahnsinnig" belächelt. Als die Finanzierung nicht klappte, gab Schiek nicht auf. Er suchte und fand private Investoren. Hans und Christel Röderer, Eberhard und Renate Mauch, Hermann und Emmi Ried, sowie Heinz und Inge Bay stürzten sich in dieses Wagnis. Ende 1978 wurden sich Stadt und Investoren einig. Dies war das Startzeichen für eine Institution, die nicht nur Bad Liebenzell, sondern einer ganzen Region noch immer gesundes Freizeitvergnügen schenkt, heißt es in einer Pressemitteilung der Betreiberfamilie. Im Januar 1980 – also genau vor 40 Jahren – öffnete das Polarion erstmals seine Pforten.

Über eine Holztreppe gelangten die Besucher zur Eisbahn. In einem unbeheizten, fensterlosen Raum wurden einfache Speisen und die begehrten Heißgetränke ausgegeben. Der Winter war bitter kalt. Ebenso eisig war es im Schlittschuhverleih, wo die Verleihschlittschuhe noch in Holzkisten gestapelt wurden. Die ersten zwei Jahre führten die Investoren das Eisstadion in Eigenleistung. Dann übergaben sie den Betrieb an eine Firma, die ihnen nach zwei Jahren einen angewachsenen Schuldenberg in Millionenhöhe hinterließ. Weitere glücklose Betreiber fügten dem Polarion auch großen Image-Schaden zu. 1990 kam es zur Zwangsversteigerung des Polarions. Die Kinder der Familie Bay, Monika und Matthias, bekamen den Zuschlag.

Den Betrieb führten zunächst überwiegend die Eltern weiter. Langsam aber stetig wurde das Image aufpoliert. Außergewöhnliche Programme, die für jeden etwas bieten, sind noch heute das Markenzeichen vom Polarion. Sportliche Aktivität – für Familien – Eis-Disco-Spaß für die Jugendlichen, Special Partys, Kindergeburtstags-Angebote.

Nahtloser Übergang an die nächste Generation

Hinzu kam ein Glücksfall: Nicht jede Firma geht so nahtlos an die nächste Generation über. Die Bay-Tochter Monika Schleicher kam ihren Eltern immer mehr zur Hilfe, als ihre drei Kinder "aus dem Gröbsten waren". Sie und ihr Mann, Wolfgang Schleicher, arbeiteten sich über Jahre so gut ein, dass der Übergang nach dem Tod von Heinz Bay im Jahr 2010 und dem Ausscheiden von Inge Bay 2011, problemlos verlief.

Der Bay-Enkel Justin Zilla und seine Frau Sabrina arbeiten seit zwei Jahren im Eisstadion in Vollzeit mit. Ihre Kinder Ben, 3 Jahre alt, und Maria, 3 Monate, wachsen im und mit dem Polarion auf. Kevin Zilla betreut in seiner freien Zeit alle elektronischen Geräte und macht sich auch sonst nützlich.

Seine Lebensgefährtin, Giulia Scholz, kümmert sich in ihrer Freizeit um das Bistro. Jamie Zilla hilft, wenn Not ist. Der kleine Franz Schleicher findet es cool, wenn er mal Schlittschuhe ausgibt.

Fazit der Familie: "Wir lieben unser Polarion und die vielen sympathischen Gäste. Unsere Familie wird weiterhin mit großer Freude, Engagement und Herzblut für euch da sein! Wir sagen danke für 40 Jahre Polarion!"