Die Möttlinger Veigelesbühne sorgte mit ihrem neuen Stück dafür, dass das Publikum nicht mehr zu lachen aufhörte. Foto: Eitel Foto: Schwarzwälder-Bote

Möttlinger Veigelesbühne feiert mit Komödie "Salem aleikum Herr Bürgermeister" gelungene Premiere

Von Wolfram Eitel

Bad Liebenzell-Möttlingen. Ein waschechter Schwabenschultes, ein Ölscheich und eine Bauchtänzerin: Es ist eine total verrückte Geschichte, die da von den Akteuren der Möttlinger Veigelesbühne in ihrem neuen Dreiakter "Salam aleikum, Herr Bürgermeister" aufgetischt wird.Hatten die Möttlinger ihr Publikum in den vergangenen Jahren immer wieder mit geschickt "eingeschwäbelten" Boulevardstücken unterhalten, kam diesmal ein heimischer Schwank zum Zuge. Die Hauptrolle des schwäbischen Schultes Albert Babel ist Arnold Gäckle geradezu auf den Leib geschnitten. Von der Schikanierung seiner Mitmenschen über korrupte Kumpanei bis hin zur Vertuschung pikanter Jugendsünden glänzt der Möttlinger Komödiant in allen gängigen Klischees über selbstherrliche Kommunalfürsten.

Babel feiert seinen 50. Geburtstag und hat sich dafür sogar ein von der Stadtkasse finanziertes Bronzerelief gegönnt. "Unbeliebtes Scheusal", schimpft ihn jedoch seine Ehefrau Erna, ebenso so das pfiffige Töchterlein Lisa. Letztere sucht nach Mitteln und Wegen, die vom Vater blockierte Heirat mit ihrem geliebten Peter durchzusetzen. Dienstbeflissen aber häufig auch aufmüpfig sorgt Putzfrau Rosalinde mit Telefonaten an ihre Freundin Frieda, der Ochsenwirtin, dafür, dass die intimsten Geheimnissen aus dem Rathaus im ganzen Flecken bekannt werden.

So auch Erinnerungen des Bürgermeisters aus frühere Zeiten als "Ali Baba" in Saudi- Arabien. In trauter Schnapsrunde mit den beiden Gemeinderäten Eugen Schäufele und Fritz Hoßbein plaudert er vor allem das folgenschwere Techtelmechtel mit der schönen Haremsdame Leila aus.

Albert Babel scheint alles im Griff zu haben. Aber das ändert sich, als plötzlich ein junger Scheich im Rathaus auftaucht und behauptet: "Ich sein Ali Achmed aus Arabien und Du sein mein Ali Papa."

Die Wortfetzen, die Rosalinde in den Ochsen übermittelt, tun ein übriges, dass im Dorf plötzlich Gerüchte von Waffenschiebereien, Bombenattentaten, Mafia oder bevorstehenden Ölbohrungen kursieren. Die sich anbahnenden Turbulenzen nehmen geradezu dramatische Züge an, als eine Bauchtänzerin die Szene betritt.

Dass das Publikum dabei aus dem Lachen nicht mehr herauskommt, lag auch daran, dass das Veigeles-Team wieder einmal mehr mit einer großartigen schauspielerischen Leistung aufwartete. Neben Arnold Gäckle machte vor allem Heike Vorgrümler die Putzfrau Rosalinde zu einer weiteren Hauptrolle neben der von Inge Weiße verkörperten Bürgermeisterfrau Erna. Franziska Roller als Tochter Lisa gelang ein bemerkenswertes Debüt, während Uwe Renschler und Charly Lutterbeck als Gemeinderäte sowie Marco Gäckle als angehender Bräutiam das Publikum immer wieder zum Schmunzeln und Lachen brachten.