Kinder bei Projekten im Werkstatt Unterricht Foto: Kraushaar Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Tag der offenen Tür bietet Einblick in Konzept sowie Unterrichtsangebote / Klassenübergreifendes Arbeiten vorgestellt

Bad Liebenzell-Unterlengenhardt. Die Freie Dorfschule Unterlengenhardt als Lern- und Lebensraum – im Rahmen eines Tags der offenen Tür stellte die Einrichtung an der Johannes-Kepler-Straße am vergangenen Samstag ihre individuellen Angebote vor. Die 2006 von einer Elterninitiative gegründete Freie Dorfschule basiert auf den Grundlagen der Waldorfschulen, an denen nach der anthroposophischen Menschenkunde Rudolf Steiners (1861-1925) unterrichtet wird. Waldorfschulen sind in Deutschland anerkannte Ersatzschulen in freier Trägerschaft, die sich inzwischen auch in anderen Länder – vor allem in Europa – verbreiten.

Momentan besuchen 24 Schüler die Einrichtung

"Wir unterrichten aktuell 24 Schüler im Alter von sechs bis 15 Jahren. Der Schwerpunkt liegt bei der Gruppe der sechs- bis zehnjährigen Schüler", erklärte Pauline Schmidt. Die Schulleiterin, die mit drei Festanstellungen und sieben Honorarkräften den Unterricht gestaltet, sieht den Vorteil der Freien Dorfschule Unterlengenhardt in dem Umstand, dass hier in kleinen Lerngruppen klassenübergreifend gearbeitet werden kann. "Wir können auf jeden Einzelnen eingehen und so eine individuelle, bei Bedarf auch eine punktuelle Förderung gewährleisten", erklärte Schmidt das Lernkonzept.

In Unterlengenhardt werden die Schüler in einer familiären Atmosphäre unterrichtet und lernen früh eine gewisse soziale Kompetenz. "An so einer kleinen Schule fällt natürlich viel schneller auf, wenn jemand nicht mitkommt, den Unterricht stört oder in welche Richtung sich seine Fähigkeiten entwickeln."

"Die eine Hälfte der Schüler kommt aus Unterlengenhardt, die andere aus einem Umkreis bis 20 Kilometer", sagte die Schulleiterin über die Zusammensetzung der Klassen. Da es sich bei den Waldorfschulen um Privatschulen handelt, fallen auch Beiträge für die Eltern an. "Das ist einkommensabhängig gestaffelt. Die einen zahlen mehr, andere weniger. Das ist eine Art Solidaritätsgemeinschaft, im Mittelpunkt steht aber die Ausbildung der Kinder, nicht die finanziellen Mittel", erklärte Schmidt. Träger ist der Verein für freies Erziehungswesen. Im Unterricht werden alle Fächer ab der Grundschule nach dem Waldorfschulplan angeboten. Die Prüfungen werden jedoch außerhalb abgelegt.

Bei einem Rundgang durch die Gebäude konnten die Eltern nicht nur die Räumlichkeiten, sondern auch die aktuellen Arbeiten und Projekte der Schüler kennlernen.

Weitere Informationen: www.freie-dorfschule.de