Eine Wanderung der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald im Heckengäu brachte interessante Einblicke. Foto: Kraushaar Foto: Schwarzwälder Bote

Freizeit: Exkursion der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald über den Büchelberg / Ausgeschilderte Wege

Bad Liebenzell/Neuhausen. Es ist nur ein kleine Schritt über die "Grenze" ins Badische, um auf den Gemarkungen Möttlingen und Neuhausen ins Heckengäu zu wechseln. Heckengäu-Naturführer Rolf Rempp hatte die Einladung der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald zu einer Exkursion auf den Büchelberg genutzt, um zum einen Werbung für die Schönheit des Heckengäus zu machen, zum anderen um die die Landschaft prägenden Blumen, Hecken, Sträucher und Bäume vorzustellen.

Auf nicht einmal 400 Metern Luftlinie bekommt man die Unterschiede zwischen dunklen Fichtenwaldbeständen und offener Schlehenlandschaft zu sehen. Hier trifft der weiche Buntsandstein auf harten Muschelkalk.

Der ehemalige Steinbruch auf dem Büchelberg prägt auf einer Fläche von gut 50 Hektar eine typische Heckengäu-Landschaft, die schon sehr früh (1939) als besonders schützenswert erkannt wurde.

Schafe und Ziegen unterwegs

Der Weg zum heute bestehenden und von Schafen und Ziegen "gepflegten" Schutzgebiet war jedoch weit. Bevor durch das Regierungspräsidium das Etikett "Naturschutz" über den Büchelberg gestülpt wurde, war er ein beliebter, allerdings auch sehr gefährlicher, Kletter- und Spielplatz.

Den älteren Bürgern sind noch das aufgelassene Steinschlagwerk, die verrosteten Gleise und Loren in Erinnerung.

Motocross-Fahrer nützten das hügelige Auf und Ab. Später kamen die Mountainbiker und dann die wilden Partys. Und mit ihnen jede Menge Müll – und Unruhe.

Inzwischen ist "Ruhe" eingekehrt, die Besucher werden durch Schranken gebremst und auf ausgeschilderten Wegen geleitet. Ein stabiler Elektrozaun schützt den Kern, der von April bis Oktober von Weidetieren offen gehalten wird. Nicht zur Freude aller, wie sich bei dem Rundgang mit Rempp herausstellte. Der Ostelsheimer wünscht sich weniger und spätere Beweidung, um mehr Unterwuchs für Kleintiere zu fördern.

Die Führung rief die vielen sehenswerten Details von den allgegenwärtigen Wachholderstauden über die in Pink leuchtende Kartäusernelke, den breitblättrigen Thymian oder den Franzenenzian ins Bewusstsein der Teilnehmer. Unterbrochen von teils verformten Kiefern öffnet sich auf der östlichen Seite des knapp 550 Meter hohen Büchelbergs ein weiter Blick in das Strohgäu, bevor es entlang zum Eingang in den Steinbruch zurück auf einen speziell eingerichteten Parkplatz geht, wo sich der Kreisvorsitzende der Schutzgemeinschaft, Dietmar Greif (Igelsloch), im Namen der Teilnehmer bei Rempp für den fachlichen Teil der Exkursion bedankte.