Landesminister Guido Wolf freut sich mit Bürgermeister Dietmar Fischer und Tourismusdirektorin Kerstin Weiss sowie den Mitarbeitern der Freizeit und Tourismus Bad Liebenzell GmbH über die anstehende Sanierung des Kurhauses. Fotos: Tröger Foto: Schwarzwälder Bote

Tourismus: Minister Wolf überreicht Förderbescheide für Sanierung des Kurhauses und Bau von Parkhaus

Der Landesminister für Justiz und Europa, Guido Wolf, ist in das Kurhaus von Bad Liebenzell gekommen. Der für den Tourismus zuständige Landesminister übergab bei einem Festakt die Bescheide für die beiden Zuschüsse zur Sanierung des Kurhauses und zum Bau eines Parkhauses bei der Paracelsus-Therme.

Bad Liebenzell. Das Land unterstützt beide Projekte aus dem Tourismusinfrastrukturprogramm 2019. Wolf übergab die Förderbescheide an Bürgermeister Dietmar Fischer und Tourismusdirektorin Kerstin Weiss.

Für den Neubau des Parkhauses bei der Paracelsus-Therme erhält die Stadt aus dem Förderprogramm 200 000 Euro bei einem Investitionsvolumen von rund fünf Millionen Euro. Die Kosten für die Sanierung des Kurhauses sind veranschlagt mit 792 000 Euro. Das Land übernimmt rund 396 000 Euro. Das sind rund 50 Prozent der Kosten.

Anhand ausgehängter Pläne der beiden Vorhaben erläuterte Rathauschef Fischer dem Gast aus Stuttgart Details zur Sanierung des 1928 erbauten und in den 1960er- und 1970er-Jahren erweiterten Kurhauses. "Wir haben den schönsten Saal im Nordschwarzwald und wir werden ihn noch schöner machen", schwärmte das Stadtoberhaupt vom Spiegelsaal, in dem der Minister mit seinen Mitarbeitern und auch der Landtagsabgeordnete Thomas Blenke (CDU) empfangen wurden.

Zahl der Übernachtungen steigt

Das Parkhaus werde der Therme nützen, aber auch das Kurhaus werde profitieren. Für ein angedachtes Hotel in Nachbarschaft zur Therme werde es ebenfalls Synergieeffekte bringen, erfuhr der Ressortchef der Landesregierung.

Wolf berichtete von seinem Besuch bei der Internationalen Tourismus-Börse (ITB) in Berlin. "Wir Baden-Württemberger sind dort sehr begehrt und können mit den ›Großen‹ (eine Anspielung auf Bayern) mitspielen", erzählte Wolf: "Die Theorie fand auf der Messe statt. In der Praxis war ich heute in Beuren und jetzt in Bad Liebenzell. Beide Orte sind Partner des Infrastrukturprogramms." Er dankte der Stadt, die immer wieder Ja sage zu Projekten und dafür in den vergangenen 20 Jahren mit rund 3,6 Millionen Euro Fördermittel aus dem Infrastrukturprogramm unterstützt worden sei. Der Minister betonte weiter, dass Investitionen in den Tourismus wesentlich dazu beitrügen, die Lebensqualität für die einheimische Bevölkerung übers ganze Jahr zu verbessern. 2018 sei für den Tourismus in Baden-Württemberg ein weiteres Rekordjahr gewesen, in dem die Zahl der Übernachtungen um 3,7 Prozent auf 55 Millionen gewachsen sei.

Auch in Bad Liebenzell geht die Zahl der Übernachtungen nach oben. Das müsse auch bewältigt werden in der Hotellerie, im Gastrobereich und in den Tourismusverbänden. "Da gehört die Hardware dazu, die Gebäude und die Infrastruktur", sagte Wolf. Aber dass sie mit Leben erfüllt würden, dafür stünden die Mitarbeiter, sagte der Minister. Über dieses Lob freuten sich besonders die vielen anwesenden Küchen- und Servicekräfte der Kurhausgastronomie mit ihrem Chef Raphael Koch sowie die Mitarbeiterinnen der Freizeit und Tourismus Bad Liebenzell GmbH.

Zusätzliche Zuschüsse sind möglich

"Ich wage die Prognose, dass Sie immer wieder kommen mit Anträgen zur Förderung weiterer touristischer Projekte," sagte Wolf an Bürgermeister Fischer gewandt. "Und ich wage die Prognose, dass auch ich immer wieder komme", fügte er hinzu. Das soll heißen, dass auch weiterhin Fördermittel für Investitionen in den Ausbau des Tourismus möglich sind. Dieser sei auch ein Jobmotor, der nicht exportierbare Arbeitsplätze schaffe und dadurch die regionale Identität stärke, betonte der Minister.

Zu einem Gruppenbild mit dem Gast aus Stuttgart versammelten sich alle Zuhörer und Beteiligten des offiziellen Festaktes.

Nach der offiziellen Übergabe der Förderbescheide aus dem Tourismusinfrastrukturprogramm des Landes Baden-Württemberg führte Bürgermeister Fischer den Minister nicht nur durch die "Katakomben" des Kurhauses, um ihm den Sanierungsbedarf vor Augen zu führen. Das Park-Restaurant mit den voll im Boden zu versenkenden Glasflächen und die zum Kurpark ausgerichtete Sonnenterrasse nahm Wolf ebenso in Augenschein wie den Pavillon der Trinkhalle. Dort kredenzte Tourismusdirektorin Kerstin Weiss dem Minister eine Kostprobe des Liebenzeller Wassers und berichtete über geplante Aktionen und Veranstaltungen in der Kurstadt.

Gerne folgte Wolf einer spontanen Einladung von Martin Eckhard, Geschäftsführer des Internationalen Forums Burg Liebenzell, zu einem Abstecher auf die Burg. Eckard führte den Gast durch die historischen Räume und erläuterte ihm die Bildungsarbeit am seit mehr als 60 Jahren bestehenden Lern- und Begegnungsort für junge Menschen aus Baden-Württemberg, Deutschland und Europa. Ordentlich durchgeblasen vom böigen Wind wurde die Delegation auf der Restaurant-Terrasse. Jedoch entschädigte der Blick von oben auf die ganze Kurstadt mit ihren auf den Schwarzwald-Hängen angesiedelten Höhen-Orten dafür.