Babyzeichensprache: Marie Pagel bietet im Landkreis Kurse an

Wie lernen Eltern, was ihre kleinen Kinder bewegt? Da Babys noch nicht sprechen können, sind Gesten besonders wichtig. Marie Pagel aus Monakam bietet deshalb im gesamten Landkreis Calw Kurse in der Zeichensprache von kleinen Kindern an. Pagel ist Mutter eines elf Monate alten Sohnes.

Bad Liebenzell-Monakam. Mit ihren Kursen stützt sich Pagel auf das Konzept von Vivien König, der Gründerin des Unternehmens Zwergensprache GmbH. Als Partnerin von deren Firma ist sie zuständig für den gesamten Landkreis Calw, Weil der Stadt (Landkreis Böblingen) sowie Neuhausen (Enzkreis). König lebte mit ihrem Mann einige Zeit in Großbritannien. Im englischsprachigen Raum ist das Konzept der Babyzeichensprache längst etabliert. Als König nach Deutschland zurückkehrte, passte sie die Gebärdensprache an das Deutsche an.

Um in der Babyzeichensprache unterrichten zu können, absolvierte Pagel Ende des vergangenen Jahres in der Nähe von München eine dreitägige Ausbildung. Wichtig ist ihr eine ständige Weiterbildung. So will sie jedes Jahr an einem zweitägigen Kurs in der Nähe von Leipzig teilnehmen.

Eltern bekommen Gelegenheit, sich auszutauschen

Die mehr als 300 Gebärden sind geeignet für Babys ab einem Alter von sechs Monaten. "Man bekommt ein Fenster in den Kopf eines kleinen Kindes", so Pagel. Sich mitzuteilen, sei ein Grundbedürfnis eines jeden Menschen, macht sie deutlich. Dabei gehe es nicht darum, die mehr als 300 Gebärden sklavisch zu lernen. Ihr ist es wichtig, sich nach den Interessen der Kinder zu richten und den Arbeitsalltag zu erleichtern. Dafür reichten schon 15 bis 20 Gebärden: "Man greift das auf, was das Kind eh will." Die Babys und ihre Eltern würden in den Kursen entscheiden, was ihnen wichtig sei: "Es gibt keinen Leistungsdruck." Dazu gibt es kindgerechte Bücher. Pagel setzt Handpuppen und Kuscheltiere ein. Es wird viel gesungen, gebastelt und gespielt. Zudem bekommen die Eltern die Gelegenheit, sich auszutauschen.

Es sind dreistündige Workshops an Wochenenden möglich

Dabei ist Pagel räumlich und zeitlich flexibel. Damit auch die Papas dabei sein können, bietet sie zum Beispiel dreistündige Workshops auch an Samstagen und Sonntagen an: "Ich kann es überall machen." Ihr elf Monate alter Sohn Maxl ist auch dabei. Die Kurse sind zu Hause, auf dem Spielplatz und beim Babyschwimmen möglich. Diese Flexibilität schätzt Pagel sehr. Die frühere Geschäftsstellenleiterin der Arbeitsagentur in Calw will deshalb nach ihrem Wiedereinstieg in ihren Beruf die Kurse weiter anbieten.

Auch mit dem Calwer Landratsamt ist Pagel im Gespräch. Dabei geht es darum, ob die Babyzeichensprache Teil der Ausbildung für Tagesmütter wird. Im neu eröffneten Kurszentrum für frühkindliche Erziehung von Ninett Wolfram, dem "Liebenzeller Zwergenstüble" in der Hindenburgstraße 3, bietet Pagel ebenfalls Kurse an. Ihr geht es darum, den Eltern und ihren Babys zu helfen, denn reich werde man damit nicht.

Weitere Informationen: www.babyzeichenspra che.com