Die Brücke beim Polarion über die Nagold in Bad Liebenzell wurde inzwischen abgebaut. An der Stelle wird eine neue Aluminiumbrücke errichtet. Voraussichtlich ab der zweiten Dezemberwoche kann die neue Querung genutzt werden. Foto: Fritsch

Stadt gibt für neuen Überweg rund 260.000 Euro aus. Hoher Zuschuss vom Land. Neubau ist aus Aluminium.  

Bad Liebenzell - Beim Polarion lässt die Stadt Bad Liebenzell eine neue Brücke errichten. Der alte Überweg hat ausgedient. Er ist inzwischen auch komplett abgebaut und abtransportiert. Der Neubau aus Aluminium kostet mehr als eine Viertelmillion Euro.

Wegen des Abbaus der Brücke beim Polarion müssen die Fußgänger jetzt einen Umweg nehmen. Um von der einen auf die andere Seite der Nagold zu gelangen, geht es derzeit über die Monbachbrücke und dann über die Zufahrt Talwiesen.

Die Stadt lässt beim Polarion eine Aluminiumbrücke errichten. Voraussichtlich ab der zweiten Dezemberwoche kann der neue Übergang über die Nagold genutzt werden, sagte der Bauamtsleiter von Bad Liebenzell, Lothar Windbiel, auf Anfrage des Schwarzwälder Boten.

Im Juli vergab der Gemeinderat der Kurstadt die entsprechenden Aufträge. Den Zuschlag für die Abbruch-, Tief- und Straßenbauarbeiten erhielt die Firma Otto Morof Tief- und Straßenbau GmbH aus Althengstett für rund 109.000 Euro. Die Firma Glück GmbH aus Engen (Landkreis Konstanz) liefert und montiert die neue Aluminiumbrücke. Sie kostet circa 154.000 Euro.

Hoher Zuschuss vom Land gewährt

Die Stadt Bad Liebenzell investiert damit in die neue Brücke rund 263.000 Euro. Zudem stellte man einen Antrag auf einen Zuschuss beim Land aus dem Kommunalen Sanierungsfonds Brücken. In der Vorlage zur seinerzeitigen Gemeinderatssitzung ist zu lesen, dass im aktuellen Zuwendungsbescheid das Land einen Zuschuss in Höhe von 160.000 Euro gewährt.

Eines der beiden Widerlager der Brücke muss aufwendig saniert werden. Ein Widerlager ist das Teil am Übergang von der Brückenkonstruktion zum Erddamm und daher buchstäblich von tragender Bedeutung.

Die neue Brücke beim Polarion misst fast 25 Meter in der Länge und 3,50 Meter in der Breite. Es sollen Fahrzeuge mit einem Gewicht von bis zu 7,5 Tonnen darüber fahren können. Die Stadt lässt die Brücke an den Asphaltflächen auf beiden Seiten mit maximal sechs Prozent Steigung beziehungsweise Gefälle auch direkt behindertengerecht angleichen.

Die alte Brücke haben Pioniere während des Baus des Polarions vermutlich 1980 erstellt, heißt es in der Vorlage zur Gemeinderatssitzung vom Juli. Gemäß der Überlieferung war die Brücke ein Behelf bis zur Erstellung des Anschlusses der östlichen Nagolduferseite an die B  463. Das Bauwerk war eine Stahlträgerbrücke mit Holzbohlenbelag auf Stahlbetonwiderlagern. Die Fahrbahn bestand aus quer zu den Stahlträgern angeordneten Holzbalken. Auf ihnen wurden Längsbohlen als Fahrbahnbelag aufgeschraubt.

Die Brücke war marode und in die Jahre gekommen. Die Standsicherheit der Mittelstütze war aufgrund der stark geschädigten Holzstützen nicht mehr gewährleistet, teilt die Stadtverwaltung mit. Nachdem die Brücke untersucht worden war, wurde sie 2014 für den Straßenverkehr gesperrt. Danach durften sie nur noch Fußgänger überqueren.

Die Druckabwasserleitung an der Unterseite wurde mit der Brücke abgebrochen und entsorgt. Während der Bauarbeiten ist deshalb eine provisorische Druckleitung über die Nagold notwendig.