Überhaupt kein verschlafener "Palmesel" – die Eselstute "Sowiedu" mit ihren Betreuerinnen. Foto: Tröger Foto: Schwarzwälder Bote

Religion: Kirchengemeinde und Reitgemeinschaft Hofgut Georgenau laden zum Feiern in Halle ein

Geplant war ein Gottesdienst im Grünen zum Palmritt auf dem Hofgut Georgenau. Wegen des Schneetreibens und einstelliger Temperaturen fand der Gottesdienst, nicht weniger stimmig, in der Reithalle des Hofgutes statt.

Bad Liebenzell-Möttlingen. Die evangelische Kirchengemeinde Möttlingen und die Reitgemeinschaft Hofgut Georgenau luden zum Gottesdienst ein. Ein mit Frühlingsblumen geschmückter Altartisch samt schlichtem Kreuz aus rohem Holz sowie Bänke und Tische in einem von Gattern begrenzten Geviert waren der "Kirchenraum" mitten in der Halle, in dem die Besucher aus Möttlingen und zahlreiche auch aus den umliegenden Gemeinden Platz nahmen.

Mit Blumen geschmückte Pferde

Die mit Blumen geschmückten Pferde und Ponys der Reitgemeinschaft samt ihren Reitern nahmen im hinteren Teil und entlang der Wand der Halle Aufstellung. Auch Wanderreiter waren dem Ruf zum Palmritt-Gottesdienst gefolgt, aus Malmsheim und Gechingen zum Beispiel. Die Bläser des Möttlinger Posaunenchors, der den Gottesdienst musikalisch gestaltete, saßen im Halbrund gleich beim großen Eingangstor. Nicht fehlen durfte die Eselin "Sowiedu" zusammen mit ihren drei jugendlichen Betreuerinnen. Geduldig neben dem Altar stehend, spitzte das Grautier aufmerksam die langen Ohren bei der Predigt von Pfarrer im Ruhestand Heinrich Daxer über den Einzug von Jesus auf einem Esel in Jerusalem. "Sein Leben ist, dass er die Last der anderen trägt," beschrieb der Geistliche aus Calw das Wesen des Esels. Aus dem Schimpfwort "Du alter Esel" könne auch ein Prädikat werden für die Menschen: Wenn man den Mitmenschen zum "Esel" werde, sprich ohne Murren bereit dazu, ihre "Lasten" mitzutragen, für sie da zu sein.

"Kälte im April und Regen bringt dem Bauern reichen Segen." Pfarrer Daxer hatte zum Trost für das kalte ungemütliche Wetter diese alte Bauernregel den Gottesdienstbesuchern und der Reiterschar mitgegeben. Diese bewiesen nach dem Gottesdienst einen "gesegneten" Appetit und ließen sich den dampfenden "Gaisburger Marsch" und die anderen Schmankerln aus der Hofgut-Küche der Familien Dürr und von Reden-Lüdcken schmecken.