Däumelinchen, gespielt von Hannah Zenglein, träumt vom sonnigen Süden bei der Aufführung im Kulturtreff. Foto: Schillaci Foto: Schwarzwälder-Bote

Freies Theater Bad Liebenzell zeigt Stück "Däumelinchen"

Von Giuseppe Schillaci

Bad Liebenzell. Jung und Alt versammelten sich am Samstagnachmittag im Kulturtreff in Bad Liebenzell, um eine der vier Aufführungen des Stücks "Däumelinchen" zu sehen. Das Freie Theater Bad Liebenzell präsentierte die Vorstellungen. Die Premiere am Vortag ließ sich auch Bürgermeister Dietmar Fischer nicht entgehen, während die Aufführung am Sonntag bereits länger ausverkauft war.

Das Stück basiert auf dem gleichnamigen Märchen von Hans Christian Andersen und wurde hier und da von Regisseurin und Schauspielerin Barbara Schmidtke umgeschrieben.

Zur Handlung: Ein Mädchen namens Lina wächst nicht mehr und ist nur so groß wie ein Daumen. Da geht die Mutter, die das Kind immer Däumelinchen nennt, zu einer Kräuter-Expertin um Hilfe zu suchen. Diese rät ihr, die Tochter auf eine Reise zu schicken, damit sie selbst im Geiste über sich hinauswächst. Nach anfänglichen Bedenken um die Sicherheit ihrer Tochter überredet Däumelinchen die Mutter dann schließlich selbst. Sie wolle unbedingt den Süden bereisen.

Dieser Prolog fand hinter einer Schattenwand statt. Und mit der Idee, das kleingeratene Kind zunächst mit einer Figur darzustellen, bevor dann Schauspielerin Hannah Zenglein in die Rolle schlüpfte, führte zu einem gelungenen Einstieg.

Dann machte sich Däumelinchen auf die Reise, wo sie so einiges erlebte und viele neue Bekanntschaften machte. So traf sie dabei sowohl auf düstere Geschöpfe, denen nicht zu trauen war, wie die Kröte, die Kreuzspinne oder den Maulwurf, als auch auf nette Genossen wie den Maikäfer, die Heuschrecke, die Hummel oder die Feldmaus, mit denen sie umhertanzte und viel Spaß hatte.

Den sonnigen Süden konnte sie damit aber nie finden. Nur durch Zufall entdeckte sie dann noch eine Schwalbe, die von ihrem Vogelzug abgekommen war. Mit ihrer Hilfe gelang es dem kleinen Mädchen dann doch noch, ihr Ziel zu erreichen. Die kleinen Zuschauer umjubelten dies und freuten sich sichtlich.

Auch die Botschaft des Stücks wird deutlich rübergebracht. Egal, wie groß, klein, dick oder dünn man ist, alle Menschen sind gleich.

Tosender Applaus begleitete alle Akteure, als sie ein letztes Mal auf die Bühne kamen, um sich zu verabschieden. "Er ist Lohn für unsere Mühe!", bedankte sich Schmidtke mit einem breiten Lächeln dafür. Denn lange hat die Gruppe um die Regisseurin bis hin zur Hauptprobe dafür geübt. Und es hat sich ausgezahlt. Mit einer tollen Leistung und Umsetzung konnten sie nicht nur die Kinder, die bei lustigen Szenen oft nicht aus dem Lachen herauskamen, begeistern. Auch die Eltern und Großeltern hatten dabei ihren Spaß.