Wirtschaft: Von 31 Mitgliedern sind acht bei Jahreshauptversammlung der Bad Liebenzeller Selbstständigen

Nicht gut bestellt ist es um den Verein Bad Liebenzeller Selbstständige. Bei der Jahreshauptversammlung sind Neuwahlen der gesamten Führungsmannschaft auf der Tagesordnung gestanden. Dass dies ein schwieriges Unterfangen werden dürfte, machte der Tagesordnungspunkt "Auflösung des Vereins" deutlich.

Bad Liebenzell. Zum Ende des Berichtsjahres 2018 hatte der Verein 31 Mitglieder, stellte Vorsitzender Maik Volz fest. Bei der Versammlung anwesend waren davon acht. Volz hob in seinem Bericht die zweite Gewerbeschau im September 2018 anlässlich des Feuerwehrfestes hervor. "Das war die kleinste Gewerbeschau Deutschlands", meinte er ironisch. Er bedankte sich beim Vorstandsteam, das ihn immer unterstützt hat. Die vergangenen vier Jahre seien schwer gewesen. "Von den Mitgliedern kam gar nichts", stellte er enttäuscht fest.

Fehlendes Engagement beklagt

Kassierer Günther Keck monierte ebenfalls in seinem Bericht, dass von den Mitgliedern wenig bis kein Input komme, was Vorschläge für Aktionen betreffe. Er vermeldete ein Plus in der Kasse.

Alle derzeitigen Vorstandsmitglieder stehen für eine weitere Amtszeit nicht zur Verfügung: Neben dem Vorsitzenden Maik Volz machten das auch der zweite Vorsitzende Andreas Klink, Kassierer Günther Keck und per Mitteilung an den Vereinschef die nicht anwesende Schriftführerin Heike Kauselmann unwiderruflich deutlich. "Es sind im Vorfeld keine Vorschläge bei mir eingegangen", sagte Volz. Auch aus der Versammlung kamen keine. Somit gab es keine Wahl.

Laut Tagesordnung sollte über eine Auflösung des Vereins abgestimmt werden. Allerdings stand dem die Satzung entgegen. Sie besagt, dass dafür zwei Drittel der Mitglieder anwesend sein und davon zwei Drittel einer Auflösung zustimmen müssen.

Friedrich Böckle stellte den Antrag, dass sich der nun weiter kommissarisch tätige Vorstand noch einmal um eine Neubesetzung der Vorstandsämter bemüht.

Sollte das nicht gelingen, genügt für die Auflösung des Vereins bei einer ordentlichen oder außerordentlichen nächsten Mitgliederversammlung die Zwei-Drittel-Mehrheit der dann anwesenden Mitglieder.

Gebe es eine Rückmeldung von der Stadt, die auch Mitglied sei, jedoch keinen Vertreter in die Versammlung entsandt habe? Werde dort ein eigenständiger Verein überhaupt gewünscht? Solche Fragen wurden in der Diskussion gestellt.

Laut Volz bedauerten sowohl die Stadtverwaltung als auch die Freizeit und Tourismus Bad Liebenzell GmbH die Situation sehr. Allerdings habe die Stadt nicht die Manpower, Veranstaltungen der Selbstständigen zum Beispiel beim verkaufsoffenen Sonntag anlässlich des Erkinger-Festes oder bei den Lichterfesten zu stemmen. Da seien schon die Mitglieder gefragt, und das sei zum Beispiel bei den Lichterfesten jedes Mal ein Schuss in den Ofen. Viel mehr Eigeninitiative, Kreativität und Herzblut wünschte sich Margot Wein für eine Belebung des Einzelhandels in der Stadtmitte.