Anna (von links) Thomas, Iris und Charlotte Gerlinger begeisterten die Besucher bei ihrem Konzert. Fotos: Ketterle Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Familie Gerlinger begeistert Zuhörer bei Konzert im Krankenhaus in Unterlengenhardt

Bad Liebenzell-Unterlengenhardt. Nasskalter Nieselregen und Nebel hielten die interessierten Besucher nicht davon ab, das Gerlinger Familienkonzert im Blauen Saal des Paracelsus-Krankenhauses in Unterlengenhardt zu besuchen. Schnell waren alle Stühle belegt. So wurden zusätzliche Sitzgelegenheiten aufgestellt.

Familienvater Thomas Gerlinger begrüßte die Gäste des ersten öffentlichen Konzertes des Ensembles Tomaris und Töchter. Seit gut zwei Jahren begeistert die Familie ihre Zuhörer bei Hauskonzerten. Jetzt war die Zeit reif für das erste Konzert mit den Töchtern in der Öffentlichkeit.

Vater Thomas und Mutter Iris sind Vollblutmusiker aus Leidenschaft. Beide beherrschen hervorragend Violine und Viola. Das Ehepaar ist seit vielen Jahren als Duo Tomaris bekannt. Zudem sind beide unter anderem Mitglieder der Heidelberger Sinfoniker, der KlangVerwaltung München und dem Münchner Bachorchester.

Die vier Töchter Lea (17 Jahre), Charlotte (15 Jahre), Anna (12 Jahre) und Greta (10 Jahre) sind es gewohnt, bei Proben, Konzerten und Tourneen dabei zu sein. Die Schwestern teilen die Liebe ihrer Eltern zur klassischen Musik. Greta, die Jüngste, ist noch auf der Suche nach dem Instrument, das am Besten zu ihr passt. Die beiden Ältesten haben sich in den vergangenen Jahren auf ihren Instrumenten mehrfach erste Preise bei "Jugend musiziert" auf Regional- und Landesebene erspielt.

Mit den beiden ersten Sätzen des "Doppelkonzertes" von Johann Sebastian Bach eröffneten Anna und Thomas (Violinen), Iris (Viola) sowie Charlotte (Violoncello) das Konzert.

Unterschiedliche Besetzungen

Das abwechslungsreiche Programm war geprägt von unterschiedlichen instrumentalen Besetzungen. Es folgte "Der (ruhige) Schwan" von Camille Saint-Saens sowie ein beschwingtes lebhaftes "Capriccio" von Georg Goltermann. Die Facetten des Cellos sind vielseitig. Oftmals in der Begleitung, diesmal aber besonders schön anhand der beiden Solo-Stücke von Charlotte präsentiert. Dabei wurde sie einfühlsam von ihrer großen Schwester Lea am Flügel begleitet. Lea beeindruckte als Solistin mit dem Wanderlied von Fanny Mendelssohn. Von Berufsmusikern werden solistische Stücke auswendig vorgetragen. So auch von Lea, die das Stück mit viel Leidenschaft darbot. Hierbei ist besonders zu erwähnen, dass die 17-Jährige seit zwei Jahren keinen Klavier-Unterricht mehr erhält. Stattdessen macht sie neben der Schule eine Ausbildung zur Artistin an der CircArtive School. Und wenn noch Zeit bleibt, setzt sie sich ans Klavier und zeigt dort ihr Können.

Den Abschluss gestalteten Thomas, Iris und Charlotte als Streichertrio mit dem 1. Satz der "Kleinen Nachtmusik" von Wolfgang Amadeus Mozart.

Belohnt wurde die musikalische Familie für das Sonntags-Konzert mit lang anhaltendem Applaus.