Die Initiatoren und Helfer bei der Erstellung des Lutherdenkmals: Karlheinz Ehnis, Werner Sondej, Matthias Wegner, Gerhard Rentschler sowie Karl Sutor (von links). Foto: Eitel Foto: Schwarzwälder Bote

Reformation: Ehemaliger Ortsvorsteher schildert Vorgeschichte / Feierliche Gedenkstunde

Bad Liebenzell-Monakam. Im Rahmen einer abendlichen Feierstunde zum Reformationstag hat die evangelische Kirchengemeinde Monakam Unterhaugstett neben der im vergangenen Jahr gepflanzten Lutherlinde jetzt einen Gedenkstein enthüllt.

Etwa 50 Gemeindemitglieder waren zur Gedenkstunde gekommen, die vom Posaunenchor unter der Leitung von Richard Heitzmann musikalisch begleitet wurde. In seiner Ansprache erinnerte Pfarrer Matthias Wegner an den Anschlag der 95 Thesen Martin Luthers und die damit verbundenen bahnbrechenden Veränderungen. Abschließend bedankte er sich bei allen Beteiligten und Spendern für das gelungene Werk. Nach Posaunenklängen und einem gemeinsamen Lied berichtete der ehemalige Ortsvorsteher Gerhard Rentschler über den abenteuerlich anmutenden Werdegang des Denkmals.

Zunächst Linde gepflanzt

Die Idee hierzu ging demzufolge auf den Reformationsausschuss der Kirchengemeinde unter der Leitung des früheren Pfarrers Karl Sutor zurück. Anlässlich der 500. Wiederkehr des Reformationstages war 2017 zunächst eine Linde neben dem Monakamer Dorfzentrum eingepflanzt worden. Zudem sollte das Bäumlein mit Hilfe einer Gedenktafel von den Passanten auch als Lutherlinde identifiziert werden können. Rentschler, der schon die Beschaffung und Pflanzung der Linde organisiert hatte, nahm die Angelegenheit in die Hand. Ihm war schon früher ein Sandsteinfindling im Monakamer "Hährenwald" aufgefallen, der sich als Gedenkstein anbot. Aber wie sollte man das Schwergewicht bergen? Werner Sondej, Seniorchef des Monakamer Gasthauses Hirsch, hob den Stein mit Schlepper sowie Seilwinde aus und transportierte ihn zum Dorfzentrum. Dort half der ehemalige Bauhofleiter Karlheinz Ehnis bei der technischen Vorbereitung des Standorts. Die Bearbeitung des Findlings und die Anbringung der von der Süßener Kunstgießerei Strassacker gefertigten Bronzetafel übernahm Bildhauer Wolf Stefan Reiser von der Bad Teinacher Steinwerkstatt.

Abschließend warf Rentschler einen Blick auf den Lauf der Zeiten. Bei der Einpflanzung der Linde 2017 habe er eine Volksweisheit über die Linde zum Besten gegeben: "300 Jahre wächst sie, 300 Jahre steht sie und 300 Jahre vergeht sie". Das Alter des Findlings sei laut Reiser jedoch auf 200 Millionen Jahre zu schätzen.