Die Empathie für Menschen und ihre Lebenswelt drücken sich in den Bildern von Gertraud Füßer aus. Foto: Glaser

Gertraud Füßer zum Gedenken: Im Bad Herrenalber Kurhaus gibt es am Sonntag eine Veranstaltung. Es werden Bilder im Original und als Projektion gezeigt.

Eine Gedenkveranstaltung für Gertraud Füßer (1929-2016), Malerin und Dichterin aus Bad Herrenalb-Bernbach, findet am kommenden Sonntag, 18. Mai , ab 14 Uhr im großen Saal des Kurhauses von Bad Herrenalb statt. Die Künstlerin hinterließ mehr als 2000 Ölbilder sowie drei Bücher mit Lyrik.

 

Unterlegt mit Musikbeiträgen

Es ist ein persönliches Anliegen von Rolf Füßer (86), Ehemann der Künstlerin, das Lebenswerk seiner langjährigen Partnerin noch einmal aufleben zu lassen.

Im Kurhaus werden dazu Bilder im Original und als Projektion gezeigt werden. Die Lichtbilder werden unterlegt mit Musikbeiträgen von Miriam Kurrle (Sopran), Makitaro Arima (Bariton), Reiko Emura (Klavier) und Reinhard Schöller (Cello). Für das Vortragen von Gedichten konnte Peter Müller gewonnen werden. Der Eintritt ist frei.

Vier Blöcke

Rolf Füßer sagt zu dieser Veranstaltung: „Ich habe Bilder ausgesucht, die kennzeichnend für den kreativen Antrieb meiner Frau waren. 40 Bilder werden wir auf der Projektionswand sehen, die in vier Blöcken aufgeteilt sind. Einige Werke werden im Original auf bereitgestellten Stellwänden präsentiert.“

Gertraud Füßers Empathie für Mensch und Tier und die ganze Lebenswelt seien der Anlass gewesen, weshalb sie zu Kohlestift und Ölfarbe griff.

„Besonders kennzeichnend war ihre Art, für in Auftrag genommene Portraits zu wirken. Heraus kam mehr als ein Abbild. In dem Bild steckte immer auch ein Psychogramm der betreffenden Person, was nicht immer auf Zustimmung traf.“

Rolf Füßer will das Lebenswerk von Gertraud Füßer noch einmal aufblühen lassen, bevor seine Kraft altersbedingt nachlässt. Er sagt: „Nach meinem Ableben droht der Verlust der über 2000 Werke. Keiner meiner Nachkommen will die Last der konservatorischen Pflege übernehmen. Deshalb scheue ich jetzt weder Mühe noch Kosten.“

„KunstKampagne.2017“

Zur Erinnerung: Auf der Gartenschau in Bad Herrenalb wurde im Mai 2017 auch Kunst gezeigt. Im Gartenschauhaus hatte die erste Ausstellung der Reihe „KunstKampagne.2017“ geöffnet. Rolf Füßer präsentierte hier auch Werke seiner verstorbenen Frau. 13 Bilder waren zu sehen. Sie stammten aus unterschiedlichen Schaffensperioden. Das Thema „Traumfänger“ war verbindend. Deshalb passten sie zum Motto der Gartenschau „Blütentraum & Schwarzwaldflair“, erklärte Füßer damals. Der Zugang zur Kunst seiner Frau fiel ihm nicht immer leicht. Für ein Bild brauchte er zum Beispiel ein ganzes Jahr, um es zu begreifen. „Ich verstand es erst, als das Licht auf bestimmte Art auf das Bild fiel“, erklärte er den versammelten rund 40 Gästen der Vernissage.