Die Organisatoren (von links) sind glücklich, dass das Turnier erneut mehr als 100 Sportbegeisterte aus ganz Deutschland nach Bad Herrenalb zieht – und die Sportler auch bei Wind und Wetter auf dem Platz spielen: Matthias Wedner, zweiter Vorsitzender des TC Bad Herrenalb, Dietmar Mideck, Oberschiedsrichter des Turniers, Helga Conrad, Schriftführerin des TC Bad Herrenalb, Horst Kelling, Turnierdirektor, Gerlinde Weiss, Veranstaltungsmanagerin der Stadt. Es fehlt der Vorsitzende des TC Bad Herrenalb, Joachim Sylla.Foto: Zoller Foto: Schwarzwälder Bote

Sport: Großer Zuspruch beim Senioren-Tennisturnier / Mehr als 100 Teilnehmer in Bad Herrenalb spielen bei Wind und Wetter

Wie bereits in den Vorjahren, reisen die tennisbegeisterten Sportler von nah und fern nach Bad Herrenalb, weil es "hier so familiär und die Gegend so wunderschön ist", wie Gabriele Samstag aus Bensheim betont.

Bad Herrenalb. Im vergangenen Jahr hat die Sportlerin die goldene Ehrennadel des Tennisvereins für ihre 40-jährige Teilnahme am Internationalen Seniorenturnier erhalten und lässt sich auch in diesem Jahr von den widrigen Wetterbedingungen nicht schrecken.

Eigentlich hätte das ausgeschriebene 55. Internationale Senioren-Tennisturnier (ITF) bereits früher im Jahr stattfinden sollen, doch aus Corona-Gründen wurde es abgesagt. Da Tennis aber zu den ersten Sportarten zählte, bei denen es Hygiene-Lockerungen gab, setzte der Tennisclub in Bad Herrenalb alle Hebel in Bewegung, um einen Ersatztermin für das beliebte Seniorenturnier zu bekommen.

Stattliche 750 Ranglistenpunkte

"Wir bieten hier wirklich etwas Außergewöhnliches, das Bad Herrenalb ein absolutes Alleinstellungsmerkmal beschert", so Sylla, der als Vorsitzender des Tennisclubs seit 14 Jahren die Senioren-Turniere koordiniert. Veranstalter ist die Stadt Bad Herrenalb und Ausrichter der Tennisclub.

Nach vielen Mühen konnte daher ein Turnier zum Ersatztermin vom 30. August bis zum 4. September angeboten werden, das vom Deutschen Tennisbund (DTB) mit einem national in der Kategorie S2 eingestuften Leistungsturnier bestätigt wurde und somit dem Sieger stattliche 750 Ranglistenpunkte beschert.

Gespielt wird in elf Kategorien, bei denen Frauen von 50 bis 75 Jahre und Männer von 55 bis 80 Jahre eingeteilt sind. "Unser ältester Teilnehmer war bislang ein Sportler aus der Schweiz, aber mit über 90 Jahren wollte er sich in Corona-Zeiten die Reise ersparen", so Sylla, der sichtlich begeistert ist über das große Teilnehmerfeld.

Da sind nicht nur Gäste aus Baden-Württemberg, sondern auch aus Rheinland-Pfalz und Thüringen.

"Die Anmeldungen kamen zunächst zögerlich – aber am allerletzten Anmeldetag ist alles buchstäblich explodiert", berichtet Sylla strahlend, indem er auf die stattliche Teilnehmerliste mit Anmeldungen von mehr als 100 Spielern verweist.

Zwar fehlen in diesem Jahr die internationalen Spieler, aber wer über eine deutsche Spielerlizenz verfügt, kann auch als Ausländer am Turnier teilnehmen.

Verändert hat sich zudem die Zahl der Übernachtungen, geschätzt bleibt nur knapp ein Drittel der Spieler am Ort.

Viele Sportler fahren nach dem Spiel wieder nach Hause, wie auch Irmgard Dangel aus Viernheim, die in diesem Jahr erstmals nach zehn Jahren keine Übernachtung gebucht hat. "Normalerweise haben wir hier immer übernachtet, weil die Luft und die Therme hier so wunderbar sind", aber durch Corona verschiebt sie diese Option auf das kommende Jahr.

Am Sonntag startete das Tennisturnier wie gewohnt auf der Schweizer Wiese. Für die Verpflegung sorgte erstmals der zweite Vorsitzende des Tennisclubs, Matthias Wedner.

Ungewohnte Wind- und Wetterbedingungen erschwerten den Spielbetrieb. Mit viel Regen hatte das Wetter schon fast herbstliche Züge angenommen. Am Sonntag wurden daher die Tennisplätze regelrecht geflutet und waren sogar zeitweise unbespielbar. Damit ergaben sich Zeitverzögerungen. "Die nassen Plätze trocknen zwar gut ab, aber die Spieler können nicht nach den Terminvorgaben spielen", so Sylla, der zudem erklärt: "Normalerweise können wir hier in Bad Herrenalb alle Turnierspiele abdecken."

Spontan Kontakte aufgenommen

Um nun in den nächsten Tagen allen Teilnehmern die zugesagten Spielzeiten zu ermöglichen, hat er spontan Kontakte zu den umliegenden Tennisclubs auf dem Dobel und in Loffenau aufgenommen, um dort Spielzeiten für das Herrenalber Turnier zu ermöglichen.

Hierbei steht der Service des Tennisclubs im Fokus, dem es auch in Coronazeiten gelungen ist, den Verein als "boomend" zu bezeichnen. "Wir haben 135 Mitglieder und haben stetig neuen Zuwachs", informiert Sylla, der zudem über die Tennis-AG mit der Falkensteinschule berichtet, die acht Schüler und drei Lehrer aktiv vom Tennissport begeistert haben und "damit auch in Zukunft die Tradition der Turnierveranstaltungen in Bad Herrenalb sichern."