In der Gemeinderatssitzung stellt die Stadtverwaltung ein Friedhofskonzept vor. Foto: Glaser Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Verwaltung stellt Friedhofskonzept vor

Bad Herrenalb. Ein Konzept für die Friedhöfe Kernstadt, Bernbach, Rotensol und Neusatz wurde in den zurückliegenden Gemeinderatssitzungen in Bad Herrenalb des Öfteren angesprochen. Jetzt stellt die Stadtverwaltung am Mittwoch, 16. Mai, ihren erarbeiteten Entwurf vor.

Das Friedhofskonzept soll in zwei Schritten umgesetzt und jeweils in der Kalkulation für die Gebührensatzung berücksichtigt werden. Man will einen Förderantrag über die Gesamtsumme in Höhe von knapp 1 093 000 Euro stellen.

68 Urnenbeisetzungen

Bad Herrenalb verfügt in der Kernstadt sowie in ihren Ortsteilen Bernbach, Rotensol und Neusatz über jeweils einen Friedhof. "Eine veränderte Bestattungskultur fordert die Stadt Bad Herrenalb dazu auf, ihre Friedhöfe den neuen gesellschaftlichen Anforderungen anzupassen", heißt es in der Sitzungsvorlage.

Waren in den 1990er-Jahren Urnenbestattungen die Ausnahme, so sind sie heute fast die Regel. Im Jahr 2017 gab es auf den Friedhöfen insgesamt 15 Sarg- und 68 Urnenbeisetzungen.

Der Wandel der Bestattungsformen hat einen zentralen Grund. Für viele Hinterbliebene ist aus unterschiedlichen Gründen – meist wegen des Wohnortes – Grabpflege in traditioneller Weise nicht mehr möglich. So entwickelten sich die Formen, bei denen der Aufwand entweder geringer ist, oder einem Gärtnerbetrieb überlassen werden kann.

Durch den Wandel von der traditionellen Sargbestattung hin zur Urnenbeisetzung ist es auf den Friedhöfen erforderlich, frei gewordene Flächen umzugestalten und neue Grabfelder auszuweisen. Diese können sowohl als reine Rasengrabfelder als auch für Bestattungen unter Bäumen angelegt werden.

Das Konzept weist zudem vereinzelte Sargbestattungen in Rasenfeldern aus. Weitere Möglichkeiten bieten außerdem Urnengemeinschaftsgrabanlagen.

Die Bereitstellung von weiteren Kolumbarien-Nischen in der Kernstadt erfordert eine Ausweisung an einem neuen Standort, da eine Erweiterung aus Platzmangel nur noch geringfügig möglich ist, führt die Verwaltung aus. Die neu vorgesehene Anlage wird in der Sitzung ebenfalls vorgestellt.

Das Konzept für die Friedhöfe wurde übrigens im jeweiligen Ortschaftsrat vorgestellt – und die Umsetzung der Maßnahmen mehrheitlich befürwortet.

Der Maßnahmenkatalog sieht laut Sitzungsvorlage folgendermaßen aus:  Kernstadt 2019: Kolumbarien, polygonale Urnenstelenanlage für 21 Stelen mit je vier Urnenkammern, 222 797,75 Euro. 2021: Urnengemeinschaftsgrabfeld für 18 Grabstellen 110 670 Euro. 2022: Feld für 23 Baumbestattungen sowie 35 Einzel- und Doppelgräber, 368 394,25 Euro. 2023: Feld für 18 Urnengrabstellen, 27 024,90 Euro; Ehrengrabmalfeld, 43 042,30 Euro.

  Bernbach 2019: Feld für Rasengräber für 20 Urnengrabstellen – alternativ zwölf Urnen und vier Sarggrabstellen, 44 952,25 Euro (Baukosten brutto). 2021: Feld für 14 Baumbestattungen 39 597,25 Euro.   Neusatz 2019: Feld für 20 Urnengrabstellen für Rasengräber und 14 Urnengrabstellen unter Bäumen, 64 111,25 Euro.   Rotensol 2019: Feld für 13 Baumgrabstätten, 37 467,15 Euro; Erweiterung der Kolumbarien um fünf Stelen mit je drei Kammern, 35 616,70 Euro. 2020: Feld für Rasengräber für 20 Urnenbeisetzungen, 29 113,35 Euro. 2022: Feld für Rasengräber für neun Sargbeisetzungen, 22 699,25 Euro. 2024: Feld für 20 Baumbestattungen, 47 362 Euro.