Die Jungmusiker des Musikvereins Bad Herrenalb-Gaistal mit (von rechts) Vereinsvorsitzendem Matthias König und Dirigent Bernd Stiegeler. Foto: Glaser

Unterhaltungsabend des Musikvereins Bad Herrenalb-Gaistal ist ein Besuchermagnet.

Bad Herrenalb - Wenn man in wenigen Worten zusammenfassen müsste, was am Samstagabend im Kurhaus von Bad Herrenalb los war, dann so: Blasmusik, Theaterstück, Tanz, Quiz, Sketch, Männerballett – vorweihnachtlich und hemmungslos.

Der vorweihnachtliche Unterhaltungsabend des Musikvereins Bad Herrenalb-Gaistal ist ein Besuchermagnet gewesen. Der Saal war voll. Das große Orchester unter der Leitung von Bernd Stiegeler begrüßte musikalisch. Vereinsvorsitzender Matthias König tat es mit Worten. Die Musikerjugend spielte Weihnachtslieder. Dann war Schluss mit vorweihnachtlich.

Im Theaterstück "Das Kur-Kindle" kam Familie Käpsele in Wallung. Ein Brief mit heiklem Inhalt brachte Vater Willy (Andreas Nofer) in Erklärungsnöte. Die neugierige Nachbarin Kätter (Nadine Nofer) wusste es als erste. Willy hatte bei einem Kuraufenthalt eine Liebschaft mit Folgen. Nach zwei Jahren sollte er die weitere Pflege übernehmen. Ein Bote war unterwegs, das Kind der Liebe zu übergeben. Mutter Gertrud (Amina Avdovic) und Tochter Sandra (Melanie Nofer) tobten. Sogar der Dorfpolizist (Guido Walther) wurde gerufen. Der Bote (Harald Schumacher) kam mit einem Paket. Der Inhalt: Eine Topfpflanze aus einem Samen, den der Vater in der Kur einer Blumenfreundin geschenkt hatte. Vorhang. Applaus. Musik.

Sie nannten sich "Hartz V" und spielten schmissige Titel, bei denen es nicht auf jeden Ton ankam. Dann marschierten die Musikerfrauen auf die Bühne und tanzten einen musikalischen Rückblick auf das Musikfest 2018. Bei "Rock me" hielten sich die Gäste im Saal nicht zurück und klatschen kräftig mit. Viel Spaß hatten sie beim Sketch "Berta und die Frauenquote" nach dem Vorbild "Hannes und der Bürgermeister". Amina Avdovic und Luca Keller brachten ihr Publikum selbst dann zum Lachen, wenn sie im Text nicht mehr weiter wussten.

"Wetten, dass nicht …", moderierten Thomas Weiß und Andreas Nofer. Alle Wetten wurden verloren. Bei der Stadtwette, die über Lautsprecher eingespielt wurde, kamen anstatt 100 Herrenalber Bürger, die nachweisen sollten, dass sie ihre Abwasseranschlussgebühren bezahlt hatten, eine Horde Gaistäler, die riefen "Die Mauer muss weg!".

Die Hüllen fallen

Bei der Saalwette trat ein Bernbacher an, der behauptete, dass er am Aufprall eines Fußballs auf seinem Po erkennen könne, wer der Schütze gewesen sei. Das war eine Gaudi, bei der Fußballer der Spielgemeinschaft Herrenalb/Neusatz/Rotensol aus dem Publikum mitmachten und sich dabei manchen Spott anhören mussten.

Zuletzt herrschte hemmungsloser Klamauk auf der Bühne. Das Männerballett fuchtelte mit den Armen in langen Mänteln, albernen Hüten und Trolley-Koffern.

Dann fielen die Hüllen und sie tanzten ungeniert in ganzer Körperfülle in Badeanzügen. Das wollte das Publikum auch nach vier Stunden Programm nochmals sehen, bevor es die Tombola stürmte. So musste auf dem Unterhaltungsabend niemand mit leeren Händen nach Hause gehen.