Sporanistin Miriam Kurrle (links) und Konzertpianistin Erina Yamane-Beutelspacher begeisterten in der Konzertmuschel beim Klassik-Konzert im Kurhaus von Bad Herrenalb. Foto: Zoller Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Pianistin Erina Yamane-Beutelspacher und Sporanistin Miriam Kurrle treten im Kurpark auf

Für das coronataugliche Freiluftkonzert in der Konzertmuschel auf der Nordterrasse des Kurhauses ernteten am Sonntag Konzertpianistin Erina Yamane-Beutelspacher und Sporanistin Miriam Kurrle viel Lob und großen Applaus.

Bad Herrenalb. "Diese beiden Damen passen hervorragend zusammen und ergänzen sich mit Gesang und Klavier", schwärmt R. Füßer aus Bernbach, der das gut besuchte Sommerkonzert schlichtweg als "wunderbar" bezeichnet.

Mit einem beeindruckenden Konzertprogramm begeisterten die beiden Künstlerinnen durch eine abwechslungsreiche und vielseitige Abfolge von bekannten und auch weniger bekannten Komponisten. Daher waren am Sonntag die schattigen Plätze unter den Sonnenschirmen schnell gefüllt und selbst bei den Sitzgelegenheiten unter den Bäumen war kein freies Plätzchen mehr zu finden.

"Die zwei haben einfach was drauf", lautete der Tenor der begeisterten Besucherin Jutta aus Bernbach und auch Familie Järgler aus dem Holzbachtal lobte die "Veranstaltung mit so einem tollen Niveau". Ausgebildet an der Hochschule für Musik Karlsruhe, der University of Music, präsentierten die beiden Künstlerinnen ihre profunde Kenntnis der klassischen Musik und präsentierten eine Mischung aus geistlichen und weltlichen Stücken. Dabei durften Ohrwürmer aus Oper und Operette nicht fehlen.

Neben Kunstlied, Klavier solo und Klavier vierhändig bot das Spektrum nicht nur filigrane Klangimpressionen, sondern auch virtuose und kurzweilige musikalische Kostbarkeiten. Gleich zu Beginn startete das Duo mit Werken von Franz Schubert (1797-1728). Dabei war nicht nur das bekannte Kunstlied "Die Forelle" (op. 32 / D 550) und das "Ave Maria" zu hören, sondern auch der erste Satz aus der Trois Grands Marches Heroiques, also den heroischen Märchen, die eher selten zu Gehör gebracht werden. Danach folgten als zweiter Programmblock zwei Werke von Johannes Brahms (1833-1897). Darunter die "Ungarischen Tänze", wobei auch hier mit einem eher unbekannten Stück, zunächst auf die Nummer 20 aufmerksam gemacht wurde und im Anschluss das Volkslied "Da unten im Tale" folgte.

Charmant moderierte Miriam Kurrle das Konzert und informierte sogar über persönliche Details der beiden Künstlerinnen. "Am Klavier sitzt Erina Yamane-Beutelspacher, die in Karlsbad-Langensteinbach lebt. Wir haben beide an der Musikhochschule in Karlsruhe in unterschiedlichen Fächern studiert und bereits einige Auftritte gemeinsam absolviert."

Abwechslungsreiche musikalische Reise

Für Kurrle, die als Sopranistin erst seit drei Jahren in Bad Herrenalb – genauer gesagt im Gaistal – lebt, ist das Konzert genau genommen nicht nur ein "Heimspiel", sondern als Premiere sogar das allererste Konzert in der Kurstadt, während Yamane-Beutelspacher als Pianistin bereits im Vorjahr mit dem Sunshine-Chor-Konzert in einer gänzlich gefüllten Klosterkirche begeisterte.

Abwechslungsreich präsentierten daher die beiden freischaffenden Künstlerinnen ihr Können in verschiedenen Bereichen. Nach der Wiener Klassik und Romantik unternahm das Duo eine musikalische Reise ins Nachbarland und präsentierten neben den zwei Werken des Franzosen Francis Poulenc (1899-1963) mit der Improvisation Nummer fünf und Les chemins de lámour auch ein eher unbekanntes Stück von Calme Eric Satie (1866-1925), das als "Werk die Form einer Birne hat, und daher für uns als Leckerbissen ausgesucht wurde", scherzt Kurrle bei ihrer Moderation. Mit "O mio babbino caro" folgte im Anschluss das Werk von Giacomo Puccini (1858-1924) und die "Ballade Nr. 3" von Fréderic Chopin (1810-1848). Als "heißeste Nummer" des Sommertages folgte zum Abschluss des Konzertes "Giuditta" von Operettenkönig Franz Lehar (1870-1948). Es ist die letzte Operette, die Franz Lehar komponierte und thematisch in Süditalien angesiedelt ist und deren Premiere an der Wiener Staatsoper nicht zuletzt durch das Lied der Titelheldin "Meine Lippen, sie küssen so heiß" zu einem unvergesslichen Ohrwurm wurde. Auch Pianistin Yamane-Beutelspacher und Sporanistin Kurrle ernteten damit als Duo großen Applaus und sind sich sicher, dass das sicherlich nicht ihr letzter Auftritt in Bad Herrenalb war.