Der Sunshine Chor aus Neusatz gab seine Konzertpremiere in der Bad Herrenalber Klosterkirche. Foto: Zoller Foto: Schwarzwälder Bote

Musik: Liederkranz Neusatz begeistert Publikum in der Klosterkirche mit großer Bandbreite

Bad Herrenalb-Neusatz. "Die Bandbreite, die der Sunshine Chor bietet ist exzellent", schwärmt Klaus Hoffmann. Der zukünftige Bürgermeister von Bad Herrenalb ließ es sich am vergangenen Samstag, ebenso wie der amtierende Bürgermeister Norbert Mai nicht nehmen, den Liederkranz Neusatz bei seiner Konzertpremiere in der Klosterkirche Bad Herrenalb zu besuchen.

Auch Peter Heinke, Vorsitzender des Chorverbands Enz, der unter diesem Dachverband ehrenamtlich 65 Vereine zwischen Bad Herrenalb und Sersheim mit mehr als 2700 aktiven Sängern betreut, war sichtlich begeistert. Das Konzert, das "von Gluck bis zur Moderne die große Bandbreite des Chores aufzeigt war perfekt gesungen."

Selbst für Chorleiterin Solvey Kretschmann war das Konzert ein besonderes Erlebnis. Seit 16 Jahren pendelt sie wöchentlich mehr als 30 Kilometer aus dem badischen Stutensee nach Neusatz, um mit "ihrem Chor" zu proben.

"Das macht so viel Spaß" erläutert Kretschmann, deren Vornamen aus dem Altnordischen stammt und übersetzt so viel wie "Sonnenweg" bedeutet. Mit großer Leidenschaft begleitet sie die 26 engagierten Chormitglieder bei den Proben und genoss sichtlich die große Resonanz des Publikums beim ersten Sunshinechor-Konzert in der Klosterkirche. Angefangen mit klassischem Chorgesang in deutscher Sprache präsentierte der Chor dabei Werke von Gluck und Bach, um dann zu Spirituals und Pop Songs in englischer Sprache zu wechseln.

Breites Repertoire

"Hoch tut euch auf, ihr Tore der Welt", mit dem feierlichen Adventschoral von Christoph Willibald Gluck eröffnete der Sunshine Chor das Konzert in der voll besetzten Klosterkirche. Gefolgt von "Dona Nobis Pacem", das 30 Jahre nach dem Fall der Mauer mit "Gib uns Frieden" in die Jahreszeit passte und mit lange anhaltendem Applaus für die Solisten Katja Collatz an der Querflöte, Karin Risthaus, Alt Solo und Erina Yamane-Beutelspacher am Piano endete.

"Gute Nachricht"

Auch zum Gospel Song "Soon-a will be done a-with the troubles of the world" moderierte Karolina Jörg nicht nur das Lied, sondern auch die "Gute Nachricht" der afro-amerikanischen Stilrichtung, die Kaori Nagato-Plum einfühlsam als Sopran intoniert.

Mit dem "Klang der Stille", das das amerikanische Duo Simon and Garfunkel 1964 in die Spitzenpositionen der Charts katapultierte, nahm der Konzertabend eine Wendung in die Moderne.

Am Piano eindrucksvoll begleitet von Yamane-Beutelspacher ließ der Chor den Welthit "Sound of Silence" erklingen. Es folgten weitere englischsprachige Hits von Bob Dylan – "Make you feel me love", John Denver – "Perhaps Love" und R. Loveland mit "You raise me up", bevor mit "Too much heaven" von den Bee Gees der letzte Teil des Konzertes startet. Am Piano saß nun Matthias Speck. Mit großer Leidenschaft begleitete er Tenor Andreas Herb zu Leonard Cohens Vermächtnis "Hallelujah" und begeistert die Sunshine Chor-Fangemeinde schlussendlich mit einem Gospel. Als Solist intonierte er "Oh happy day" und spielte zeitgleich am Piano, um den Chor zu begleiten. Kein Wunder, dass das Publikum mit stehendem Applaus seine Leistungen honorierte und eine Zugabe forderte. Für Franziska Hieber, Vorstandsvorsitzende des Sunshine Chors war es ein überwältigender Erfolg, den sie mit Blumengrüßen an ihr Ensemble belohnte und stolz erklärte: "Wir haben tolle Solisten und sogar zwei Pianospieler und welcher Chor kann das von sich behaupten?"