Die "Spione" lieferten wichtige Informationen, um den Weg zu einem Bonbonversteck finden zu können. Foto: Pfadfinder Foto: Schwarzwälder Bote

Pfadfinder: Befreundete Gruppen zum Spiel eingeladen

Bad Herrenalb. Die Pfadfinder in Bad Herrrenalb gibt es seit mittlerweile 20 Jahren. Und das wird in den nächsten Monaten kräftig gefeiert (wir berichteten).

Zum Auftakt der Feierlichkeiten wurden jetzt einige befreundete Gruppen in die Siebentälerstadt zu einem Stadtspiel eingeladen. Die Aktion sorgte für Aufsehen, denn neben etwa 70 Pfadfindern machten noch ein paar verkleidete Akteure mit. Die Teilnehmer hatten die Aufgabe, diese "Spione" in Bad Herrenalb zu finden, um wichtige Informationen zu erhalten. Schließlich musste herausgefunden werden, wie der Weg zu einem Bonbonversteck verläuft.

Im August 1998 gründete der Pfadfinderbund Süd auf Anfrage von Eltern seine erste Gruppe für Grundschüler in Rotensol: Die Meute "Buntspecht" war geboren. Kurz darauf wurde die Sippe "Markomannen" in Neusatz für ältere Kinder ins Leben gerufen. Durch den hohen Mitgliederzuwachs teilte sich 2003 die Meute "Buntspecht" auf, die "Wüstenfüchse" blieben in Rotensol. Die "Buntspechte" gingen zunächst nach Bernbach – heute trifft man sich an der Falkensteinschule.

Umgang mit Gleichaltrigen

Im Flyer der "Geburtstags-Pfadfinder", der die Aktivitäten in diesem Jahr – vom Raketenbau bis zum Baueinsatz in Bernbach – aufzeigt, wird auch die Frage "Warum Pfadfinder?" beantwortet. "Wir fördern durch unsere Arbeit auf Lagern, Fahrt und Gruppenstunden die wichtigste Schlüsselqualifikation Ihrer Kinder: Die Sozialkompetenz", heißt es. Sie entscheide nicht nur über den späteren Lebensweg in Beruf und Familie, "sie entscheidet bereits über den schulischen Erfolg": Der Lernvorgang sei eng mit Emotionen verknüpft. Und Kinder, die reiche und positive Erfahrungen im Umgang mit Gleichaltrigen hätten, seien konzentrierter und lernten leichter.

"Wir ergänzen damit in idealer Weise die Erziehung in Elternhaus und Schule: In unseren Gruppen erfahren Kinder, dass gemeinsame Anstrengung Freude macht, entwickeln Verantwortungsbewusstsein und Eigeninitiative und lernen, wie Probleme und Konflikte gelöst werden", klären die Pfadfinder auf. Zwangsläufig setze sich die Arbeit daher kritisch mit Medienkonsum, Abhängigkeiten in jeder Form und der Tendenz zur Individualisierung auseinander.

Spielerisch gebe es vielerlei Themen, die Kinder begeisterten: "Im Grundschulalter erleben wir Abenteuer als Ritter, schießen Pfeil und Bogen mit Robin Hood, fahren mit Klaus Störtebeker und James Cook zur See oder gehen als Indianer auf die Pirsch." Ab dem Alter von zehn Jahren setzten sich die Kinder verstärkt mit Pfadfindertechniken wie Karte und Kompass, Knoten oder Erste Hilfe auseinander "und erleben vermehrt auf Lager und Fahrt Abenteuer in der Natur".

Durch die Aktivitäten der Gruppen – zum Beispiel bei Waldputzaktionen, bunten Nachmittagen in Altenheimen oder beim Kinderferienprogramm der Kommune – werde das ehrenamtliche Engagement der Mitglieder gefördert.

Man ermögliche es so den jungen Menschen, zu tragenden Mitgliedern der Gesellschaft zu werden.