Bürgermeister Klaus Hoffmann ist Landesobmann der Sudetendeutschen Landsmannschaft. Foto: Zoller Foto: Schwarzwälder Bote

Gedenkfeier: Schultes ist Landesobmann

Bad Herrenalb. Nachdem zu Beginn des Monats Autoren und Schriftsteller auf dem Dobel das Thema "Heimat" literarisch verarbeitet und vorgetragen hatten, beschäftigt sich auch Bad Herrenalbs Bürgermeister Klaus Hoffmann in seinem Ehrenamt als Landesobmann der Sudetendeutschen Landsmannschaft am kommenden Sonntag damit.

Für ihn hat das Ehrenamt eine große Bedeutung für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Daher bezeichnet er es als "unerlässlich für gesellschaftliche Integration, kulturelles Leben, stabile demokratische Strukturen und soziale Bindungen". Seine Familie väterlicherseits stammt aus Reichenberg/Liberec in Nordböhmen und ist dort nachweislich seit 1750 beheimatet.

54 Menschen gestorben

Am Sonntag, 1. März, findet im Haus der Heimat Baden-Württemberg in Stuttgart die zentrale Gedenkfeier der Sudetendeutschen in Baden-Württemberg für die Opfer des 4. März 1919 statt. Die Deutschen in den Ländern Österreich-Ungarns setzten am Ende des Ersten Weltkriegs große Hoffnungen auf das von US-Präsident Woodrow Wilson bereits im Januar 1918 verfasste 14-Punkte- Programm, in dem Grundzüge einer Friedensordnung für Europa festgelegt waren. Für die Deutschen in Böhmen, Mähren und Schlesien sollte es jedoch mit Ende des Ersten Weltkrieges anders kommen, als dies der US-amerikanische Präsident postuliert hatte. Denn entgegen dem in Punkt zehn formulierten "Den Völkern Österreich-Ungarns, deren Platz unter den Nationen wir geschützt und gesichert zu sehen wünschen, sollte die freieste Gelegenheit zu autonomer Entwicklung zugestanden werden" wurde den Deutschengenau diese autonome Entwicklung untersagt. Demonstrationen wurden unterdrückt und im Sudentenland starben 54 Menschen.

Als Festredner ist der ehemalige Innenminister Reinhold Gall, Parlamentarischer Geschäftsführer der SPD-Landtagsfraktion, angekündigt. "Ich freue mich, mit Reinhold Gall einen äußerst kompetenten Festredner begrüßen zu dürfen", sagt Hoffmann und führt weiter aus: "Er hatte während seiner Amtszeit stets ein offenes Ohr für die Sudentendeutschen und hat sich dabei stark gemacht für die Versöhnung mit unseren östlichen Nachbarn. Gerne erinnere ich mich dabei an unsere gemeinsame Reise nach Prag im Jahr 2015 mit dem Besuch der Botschaft, dem Austausch mit tschechischen Politikern und Vertretern der deutschen Minderheit."