Zum 40-Jährigen veranstalteten die Soroptimistinnen einen Basar. Foto: PR-SI-Club Foto: Schwarzwälder Bote

Soziales: Organisation unterstützt Einrichtungen wie Frauenhäuser oder Schulen

Bad Herrenalb. Statt eines festlichen Programms stand eine Menge Arbeit auf dem siebten Soroptimist-Basar zusammen mit dem Club Murgtal (Gaggenau/Rastatt) auf dem Programm, als der Club Bad Herrenalb/Gernsbach seinen 40. Geburtstag beging.

Für die Service-Organisation Soroptimist International sind die Einnahmen durch die Aktivitäten wie Basar, Flohmärkte, Adventsverkäufe und Benefiz-Konzerte die Grundlage für die Finanzierung der zahlreichen Projekte. Anlässlich des 40-Jährigen hat der Club Bad Herrenalb/Gernsbach ein kleines Büchlein erstellt, in dem die nahezu 50 regionalen, nationalen und internationalen Projekte aufgeführt sind.

Sein Langzeitprojekt, das erste Frauenhaus in Portugal, das Casa Sant‘ Ana, wird seit 1986 unterstützt und erhielt bis heute mehr als 150 000 Euro. Für den Club sei es wichtig, möglichst immer persönliche Kontakte zu den Projekten zu haben, um sicher zu sein, dass die Spenden-Gelder an der richtigen Adresse ankommen und effektiv eingesetzt werden, heißt es vonseiten der Beteiligten. Das Casa wird zweimal im Jahr von einem Clubmitglied besucht.

Ein weiteres Beispiel vor Ort ist die Mädchen-Gruppe in der Erich-Kästner-Schule, die der Club zusammen mit dem Club Murgtal seit neun Jahren finanziert. Ziel ist es, eine eigenständige, unabhängige Persönlichkeit zu entwickeln durch kreatives Arbeiten, Rollenspiele, Gesprächsrunden, Einbeziehung von Fachleuten, Gruppenarbeit und vertrauensbildenden Maßnahmen.

Als "weltweite Stimme der Frauen und Mädchen" und "größtes Netzwerk berufstätiger Frauen" obliege es den Soroptimistinnen, aber nicht nur soziale Projekte zu unterstützen oder selbst zu initiieren, sondern sie bemühten sich verstärkt um eine aktive Teilnahme an Entscheidungsprozessen auf allen Ebenen der Gesellschaft.

Der Club Bad Herrenalb/Gernsbach machte zum Beispiel mit der Informationskampagne "Frauenleben verpufft" darauf aufmerksam, dass das Prostituiertenschutzgesetz bislang wenig Erfolg verbuche, weil es an Beratungsstellen, Hilfsangeboten für Aussteigerinnen und an den Kontrollen durch die Polizei mangele, ist in einer Mitteilung des Clubs zu lesen.

Vor den Europawahlen forderten die Mitglieder des Clubs auf den Märkten in der Umgebung die Frauen auf, unbedingt zur Wahl zu gehen, um auf europäischer Ebene die "Frauenpower" zu verstärken.

Sicherer Zugang zu Ernährung und Trinkwasser

Der Club wird Anfang Januar auf dem Landesschülerkongress in Pforzheim vertreten sein, um dort für seine Ziele und Werte zu werben und Mädchen auf die Organisation aufmerksam zu machen. In diesem Jahr unterstützte der Club außerdem zwei Gaggenauer Abiturientinnen, damit sie im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes in Costa Rica und in Ghana tätig werden konnten. Ein Mädcheninternat in Marokko ermöglicht den Schulbesuch für viele Mädchen, die in abgelegenen Dörfern wohnen. Dieses war dem Club eine Spende von 2000 Euro wert. Bei "Smart – Stark machen für den Arbeitsmarkt", einem Projekt des evangelischen Mädchenheims in Gernsbach, ermöglichte der Club viele Jahre den Kurs Selbstverteidigung/Selbstbehauptung und Teamfähigkeit.

Zusammen mit den 3000 Clubs mit 80 000 Mitgliedern in 132 Ländern engagieren sich die 22 Mitglieder des Clubs Bad Herrenalb/Gernsbach "für den ungehinderten Zugang zu Bildung und Ausbildung für Frauen und Mädchen sowie Qualifizierung für Leitungsaufgaben; für die wirtschaftliche Unabhängigkeit und dauerhafte Beschäftigungsmöglichkeiten für Frauen; für die Verhinderung jeglicher Gewalt gegen Frauen und Mädchen, für die aktive Mitwirkung von Frauen bei der Lösung von Konflikten, für den sicheren Zugang zu ausreichender Ernährung und Trinkwasser, für die bestmögliche medizinische Versorgung und für die Beseitigung der Folgen von Klimawandel und Umweltkatastrophen".

Gründungspräsidentin des Clubs Bad Herrenalb/Gernsbach war 1979 Ulrike Tobisch-Kohlbecker, die amtierende Präsidentin ist Cornelia Dürrfeld. Das Jahresprogramm 2020 wird zwei Schwerpunkte umfassen: "Gefahren für die Demokratie, wie können wir ihnen begegnen?" sowie Themen zum praktischen Klimaschutz. Der Club will sich einmischen, was für die Soroptimistinnen laut der Mitteilung bedeute: "Bewusstmachen-Bekennen-Bewegen".