Blick auf das SRH Gesundheitszentrum Bad Herrenalb. Foto: SRH Gesundheitszentren Nordschwarzwald GmbH

Gemeinderat: Geschäftsführer der SRH Gesundheitszentren Nordschwarzwald GmbH gibt Auskunft

Es ist der größte Arbeitgeber der Stadt: das SRH Gesundheitszentrum Bad Herrenalb. Volker Kull, Geschäftsführer der Rehaklinik, stellte in der jüngsten Gemeinderatssitzung das Unternehmen vor.

Bad Herrenalb. Als der 62-Jährige auf seine Vita einging, bemerkte er schmunzelnd, dass er in Neusatz aufgewachsen ist. Und nun sei er wieder in der Region. Wie zu erfahren war, ist die SRH ein führender Anbieter von Bildungs- und Gesundheitsdienstleistungen. Sie betreibt private Hochschulen, Bildungszentren, Schulen und Krankenhäuser. Der Unternehmensverbund steht im Eigentum der SRH Holding, einer 1966 gegründeten, gemeinnützigen Stiftung mit Sitz in Heidelberg.

Der wirtschaftliche Übergang der Ruland Kliniken (Fachklinik Waldbronn, Fachklinik Falkenburg und Waldklinik Dobel) erfolgte am 1. September 2017, die Übernahme der organisatorischen Verantwortung am 1. Juni 2018.

Die SRH Gesundheitszentren Nordschwarzwald GmbH, ein Tochterunternehmen der SRH Kliniken GmbH, umfasst die Kliniken in Waldbronn, Bad Herrenalb und Dobel.

Insgesamt 275 Betten

In der Siebentälerstadt gibt es die Fachrichtungen Orthopädie, Kardiologie und Angiologie. Insgesamt stehen 275 Betten zur Verfügung. Als Besonderheiten werden aufgeführt: Rehabilitation von Rehabilitanden mit Linksherzunterstützungssystemen, zertifizierte Lehrklinik für Ernährungsmedizin, ganztägige Therapie am Samstag, Anreise am Samstag möglich.

Das SRH Gesundheitszentrum Bad Herrenalb hat rund 200 Mitarbeiter, davon 150 Vollzeitkräfte.  Bei der Fachrichtung Kardiologie (110 Betten)/Angiologie (20 Betten) werden rund 1600 Rehabilitanden pro Jahr gezählt. Die Hauptdiagnosen lauten: ischämische Herzkrankheiten; Herzklappenersatz; Herzrhythmusstörungen; Venenthrombose und Lungenembolie; Verlust einer Extremität. Sekundäre Diagnosen: Diabetes mellitus, Adipositas, Fettstoffwechselstörungen; Epilepsie, Verhaltensstörungen.  Bei der Fachrichtung Orthopädie (145 Betten) sind es ungefähr 1850 Rehabilitanden pro Jahr. Als Hauptindikationen werden aufgeführt: Gonarthrose mit durchgeführtem endoprothetischem Gelenkersatz und Revisionseingriffe; Koxarthrose mit endoprothetischem Gelenkersatz und Revisionseingriffe; Schmerzsyndrome der gesamten Wirbelsäule (HWS, BWS und LWS); Krankheiten des Muskelskelettsystems und des Bindegewebes.

Wie Kull erklärte, kommen rund 85 Prozent der Rehabilitanden im unmittelbaren Anschluss an einen Krankenhausaufenthalt.

Man mache viel Werbung und wolle Vertrauen gewinnen, so der Geschäftsführer. Das SRH Gesundheitszentrum Bad Herrenalb tue sich aber schwer, Mitarbeiter aus der Region zu finden. Er könne aber keine greifbaren Gründe nennen. Es gebe nichts "Bad Herrenalb-spezifisches", stellte Kull auf Nachfrage von Andreas Tockhorn (BF-BHA) fest. In Dobel heiße es beispielsweise des Öfteren, dort sei immer Winter. Ein großes Plus sei, dass die Stammmanschaft zum Unternehmen halte.

Das Einzugsgebiet der Rehabilitanden reiche von Freiburg über Freudenstadt und Karlsruhe bis Stuttgart sowie Sindelfingen.

Die Siebentäler Therme sei zu weit weg, um sie für die Therapie nutzen zu können, stellte der Geschäftsführer zum Leidwesen der Stadträte fest. Auf die Bergbahn angesprochen, sagte Kull, dass laut Gutachten die Technik kaputt sei. Man könne nichts mehr reparieren. Ein siebenstelliger Betrag sei erforderlich – nicht zu vergessen die jährlichen Kosten. Wirtschaftlich sei das Ganze – so schön es wäre – nicht stemmbar. Wobei Hermann Ruff (SPD) es nicht glauben konnte, dass die Bergbahn nur noch Schrott sei.

Christian Romoser (CDU) meinte in der Aussprache: Eigentlich müsse man jeden Tag drei Stoßgebete gen Himmel senden und dankbar sein, dass die SRH die Ruland Kliniken übernommen habe.

Man versuche, das Gefühl zu erzeugen, ein verlässliches Unternehmen zu sein, so Kull. Auf der Agenda 2020 stehe im Übrigen auch das Thema Parkplätze.