SPD-Ortsverein diskutiert über das geplante Millionen-Projekt. Rainer Merkle: Stadt braucht eine schnelle Veränderung.
Bad Herrenalb - Der SPD-Ortsverein Bad Herrenalb und Dobel hatte zur Diskussionsrunde zum Thema Bebauung Schweizer Wiese sowie Bürgerentscheid eingeladen. "Es geht auch anders", heißt es jetzt in einer Pressemitteilung. Anlass der Veranstaltung war, dass in Bad Herrenalb wichtige Entscheidungen anstehen mit Einfluss auf die Zukunft der Stadt.
"Aus den bisherigen Zeitungsberichten muss ein jeder den Eindruck gewinnen, dass inzwischen die Bad Herrenalber Bevölkerung nicht nur in zwei Lager gespalten ist, nämlich die kritische Bürgerinitiative auf der einen Seite und die Befürworter auf der anderen Seite, sondern diese sich leider auch feindlich gegenüberstehen", heißt es. Die Wortwahl in einzelnen Leserbriefen lasse darauf schließen. Dass es auch anders geht, habe zur Freude aller Teilnehmer die Diskussionsrunde gezeigt.
Kritiker als auch Befürworter seien gekommen. Ortsvereinsvorsitzender Rainer Merkle, der in seinem ersten Leserbrief im Schwarzwälder Boten zum brisanten Thema mit mahnenden Worten erhebliche Bedenken zum Bauvorhaben äußerte, leitete die Diskussion. Er erläuterte zu Beginn noch einmal seinen Standpunkt – und so wurde über das Für und Wider diskutiert. Es habe sich herausgestellt: Die Stadt brauche eine schnelle Veränderung, sonst könne sie ihren kommunalen Aufgaben in finanzieller Hinsicht nicht mehr nachkommen. Die Frage sei jedoch: Ist der Verkauf der Schweizer Wiese das probate Mittel dazu, hier eine Veränderung herbeizuführen? So habe man dazu an diesem Abend kritische und befürwortende Stimmen gehört. Für Bad Herrenalb sei die Offerte der Investoren die Chance, die nie wieder kommen werde. Sonst gingen in Bad Herrenalb die Lichter aus, hätten die Befürworter gemeint. Der Bürgerentscheid verzögere das ganze Prozedere beziehungsweise verhindere letztendlich das ganze Vorhaben. Niemand könne heute sagen, wie sich die Herrenalber letztendlich am 1. Dezember entscheiden. Auch die Kritiker würden klar zum Ausdruck bringen, dass auf der Schweizer Wiese etwas gebaut werden könne und solle, was Bad Herrenalb voran bringe. Jedoch nicht in der geplanten Dimension.
"Dass hinsichtlich der Informationen seitens der Stadtverwaltung bislang einiges schief gelaufen ist, ist unumstritten, jedoch muss jetzt in die Zukunft geschaut werden", so der SPD-Ortsverein. Im Rahmen der immer sachlichen Diskussion, zu der auch Stadtrat Rüdiger König (UBV) beigetragen habe, seien sich Kritiker und Befürworter letztendlich einig gewesen, dass es um die Zukunft von Bad Herrenalb geht und auch niemand diese Zukunft verbauen wolle. "Wir leben Gott sei Dank in einer Demokratie, in der Bürgerentscheide zum Selbstverständnis gehören. Es bleibt zu hoffen, dass in der noch knappen Zeit bis zum Entscheid am 1. Dezember die Bevölkerung bei den noch zwei anstehenden Informationsveranstaltungen zu dem Projekt so sachlich informiert wird, dass sie eine Entscheidung für die positive Zukunft von Bad Herrenalb treffen kann", heißt es abschließend.
Wie berichtet, wurden vergangenen Freitag von 15 bis 19 Uhr die Entwürfe des geplanten Millionenprojekts im Kurhaus gezeigt. Morgen und am 29. November haben die Bürger zur gleichen Zeit erneut Gelegenheit, sich ein Bild zu machen. Wie gestern Bürgermeister Norbert Mai sagte, werde es nach Rücksprache mit Generalplaner Josef Kuon keine Änderungen gegenüber der ersten Präsentation geben. Er werde lediglich um 15 Uhr ein paar einleitende Worte sagen.