Personenrettung vom Baugerüst – eine Übungsgruppe der Dobler Feuerwehr im Einsatz am Rohbau der neuen ASB-Seniorenresidenz.Foto: Gegenheimer Foto: Schwarzwälder Bote

Feuerwehr: Übung am Dobler ASB-Neubau / Einfaches Retten aus der Höhe

Dobel. "Rettung eines auf dem Baugerüst verunfallten und schwer verletzten Bauarbeiters" war die Übungsannahme für eine der Übungsgruppen der Dobler Feuerwehr. In Absprache mit der Pfeil Projektentwicklung GmbH konnte am eingerüsteten, bereits geschlossenen Rohbau der künftigen ASB-Seniorenresidenz geübt werden. Eine Gelegenheit, die nicht alle Tage kommt, so Feuerwehrkommandant Sven Schatz, der die Übung ebenso interessiert verfolgte wie ASB-Geschäftsführerin Melanie Lausegger.

Coronabedingt kam lediglich eine achtköpfige Gruppe zum Einsatz, die seit vergangenem Sommer, seit Übungen überhaupt wieder zulässig sind, in fester Besetzung zusammen übt. Das Szenario vorbereitet hatte Feuerwehrkamerad Patrick Fischer. Er hatte für diese spezielle Trainingseinheit unter der Überschrift "Technische Rettung in unwegsamem Gelände" seine Kollegen zunächst einige Theorie zu "Knoten und Stichen" auffrischen lassen, die später zur Anwendung kam. "Normalerweise käme in solchen Fällen mit einer schwer verletzten Person in einigen Metern Höhe die Drehleiter zum Einsatz, aber hier soll speziell das einfache Retten aus der Höhe geübt werden", erklärte Fischer, "also darf die Rettung auch nicht durchs Gebäude erfolgen". Dass sie diese Art Einsatz beherrschen, zeigten seine Feuerwehrkameraden, als sie pünktlich um 19 Uhr mit dem Einsatzfahrzeug anrückten: Leitern wurden abgeladen, die Trupps legten ihr Rettungsgeschirr zur Absturzsicherung an. Jochen Haeger erkundete als Gruppenführer die Lage, und schon ging es für die ersten aufwärts auf das Gerüst in einigen Metern Höhe, wo der "verunglückte Dummy" lag. Zum Transport wurde eine Schleifkorbtrage nach oben gezogen. Um diese mit der geretteten "Person" möglichst ruhig und gleichmäßig wieder nach unten zu bringen, wurde im Stockwerk über dem Vorfall eine Art Flaschenzug installiert. Dann waren noch einmal fast alle Kameraden zum Zug beim Abseilen im Einsatz. Abbau und Nachbesprechung nahmen im Übrigen mindestens noch einmal so viel Zeit ein wie die Übung selbst.

Räume kennenlernen

Dankbar sind alle Feuerwehrangehörigen, dass solche Übungen möglich sind – wie es coronabedingt weitergeht, bleibt abzuwarten. Bevor das ASB-Seniorenzentrum "Sonneninsel" Mitte 2022 bezogen wird, soll es eine große Räumungsübung der Feuerwehr geben, um die Räumlichkeiten kennenzulernen und Abläufe zu üben.

Das Brandschutzkonzept, das von Projektierer Stefan Pfeil frühzeitig an die Feuerwehr weitergegeben worden war, habe kaum Optimierungsbedarf gehabt, so Feuerwehrkommandant Schatz: "Es war top."