Sommernachtstheater: Stück mit geistreichen Wortspielen / Tosender Beifall bei "Othello darf nicht platzen"
"Othello darf nicht platzen" spielt das Bad Herrenalber Sommernachtstheater auf der Sparkassen-Bühne der Gartenschau. Am Donnerstag war Premiere dieser spritzigen Komödie, die Regisseur Bodo Kälber mit schwäbischem Witz würzte.
Bad Herrenalb. Das schmeckte dem Publikum. Zuletzt gab es stehenden und tosenden Beifall.
Kälber begrüßte das Premierenpublikum und war sichtlich beeindruckt von den vielen Gästen. Alle Stühle unter dem Zeltdach waren besetzt und auf der Wiese dahinter saßen weitere Zuschauer – sie genossen das Spiel sowie die laue Sommernacht.
Allerhand Verwirrungen
Nach dem Stück "Der eingebildete Kranke", das im Juni und Juli zu sehen war, steht bis 2. September der "Othello" auf dem Spielplan. "Es sind die beiden Stücke, die in den vergangenen Jahren beim Publikum am besten ankamen", erklärte Kälber.
Im Gespräch mit unserer Zeitung verriet er, dass das Ensemble die Inszenierung des Jahres 2015 weiter ausfeilte und verfeinerte. "Gott sei Dank war David Purps in letzter Minute dazu zu bewegen, die Rolle des Max wieder zu spielen", sagte Kälber. Dessen Spielfreude war unübertrefflich. Er lebte seine tragende Rolle als Assistent des Operndirektors (Martin Menne). Weil ein berühmter italienischer Opernsänger (Christian Romoser) wegen Unpässlichkeit nicht auftreten konnte, sprang Max ein, um die Vorstellung zu retten. Mit seinem Gesangstalent gelang ihm das. Als Othello verkleidet, bemerkte das Publikum nichts von dem Rollentausch. Auch aufdringliche weibliche Fans (Nina Benz, Sabrina Samer und Ellen Schubert) ließen sich täuschen. Das aber führte zu allerhand Verwirrungen und Verwicklungen, bei der die Ehefrau des Obernsängers (Sonya Pfannschmidt) ihr ganzes italienisches Temperament auslebte.
Regisseur mit Witz
Dass auch eine kleine Rolle viel zum Gelingen einer Inszenierung beitragen kann, bewies Steffen Reimann als schwuler Page. Alle in der Truppe spielten wie Profis. Aber es sind Amateure, die ein halbes Jahr an jedem Wochenende probten, bis jeder Gag saß.
Geistreiche Wortspiele, schwäbische Einlagen und Bezüge zu Bad Herrenalb sind das Markenzeichen von Bodo Kälber, der selbst Witz hat und weiß, wie er bis zum Publikum vordringt.
Eine begeisterte Zuschauerin der Premiere sagte: "Ich habe schon 2015 das Stück vier Mal angeschaut!" Bad Herrenalbs Bürgermeister Norbert Mai sagte gegenüber unserer Zeitung: "Es ist noch amüsanter als das erste Stück, weil noch mehr Lacher drin sind."
Weitere Aufführungen sind am Freitag und Samstag jeweils ab 20.30 Uhr. Gespielt wird auch am 31. August sowie am 1. und 2. September ab 20.30 Uhr.
Das Sommernachttheater 2017 ist Teil des Veranstaltungsprogramms der Gartenschau. Das heißt, dass der Eintritt zum Theater im Gartenschau-Ticket enthalten ist. Wer möchte, kann einen Sitzplatz reservieren lassen. Das kostet einen Aufpreis.
Reservieren kann man in der Touristik Bad Herrenalb am Rathausplatz oder online unter www.sommernachtstheater2017.de oder www.reservix.de.