Kein Glück in Sachen Enkeltrick hatten dreiste Betrüger in Bad Herrenalb und Enzklösterle. (Symbolfoto) Foto: dpa

Unbekannte versuchen, durch Enkeltrick an Geld zu kommen. Frauen wenden sich an Polizei.

Bad Herrenalb/Enzklösterle - Meist ältere Menschen sind Opfer dreister Trickbetrüger, die sich als nahe Verwandte ausgeben. Die Ganoven rufen bei den Senioren an und gaukeln schwierige Umstände vor, um die Geldnot zu erklären. Gibt der Angerufene seine Zahlungswilligkeit zu erkennen, wird ein Bote angekündigt, der das Geld abholt. In vier Fällen versuchten Betrüger ihr Glück und erreichten laut Polizei erfreulicherweise ihr Ziel nicht.

Am Mittwochmorgen zählte die Polizei in Bad Herrenalb vier Fälle, in denen Frauen im Alter von 68 bis 91 Jahren von angeblichen Enkeln oder Verwandten angerufen und um Geld gebeten wurden. Ein Mann, der reines hochdeutsch sprach, täuschte vor, der Enkel der Frauen zu sein und einen Zuschuss für seine bereits erworbene Eigentumswohnung in Höhe von rund 15.000 Euro zu benötigen. Eine der Frauen wurde sogar zweimal angerufen, teilte die Polizei mit. Beim zweiten Anruf meldete sich eine Frau mit derselben Masche. Die pfiffigen Rentnerinnen ließen sich nicht aufs Glatteis führen, erteilten den Anrufern eine Abfuhr und meldeten die Vorfälle der Polizei.

Die Ordnungshüter in Bad Wildbad mussten die Anzeige einer 86-jährigen Frau aus Enzklösterle bearbeiten, bei der sich telefonisch ein angeblicher Neffe meldete. Dieser gab vor, sich in einer Notlage zu befinden und deshalb dringend 20.000 Euro zu benötigen. Die ältere Frau suchte daraufhin ihre Bank auf, um den Betrag abzuheben. Dass die 86-Jährige nicht um ihre Ersparnisse gebracht wurde, hat sie der aufmerksamen Bankangestellten zu verdanken, die Verdacht schöpfte und sofort die Polizei verständigte. Einige Zeit später meldete sich der Unbekannte wieder bei der Rentnerin und erkundigte sich, ob sie das Geld habe. Sie verneinte und brach das Gespräch ab.

Die Polizei rät, misstrauisch zu sein, wenn sich jemand am Telefon nicht selbst mit Namen vorstellt. Betroffene sollen den Telefonhörer auflegen, sobald ihr Gesprächspartner Geld von ihnen fordert. Sie sollten sich vergewissern, ob der Anrufer wirklich ein Verwandter ist, indem sie den Betreffenden unter der bisher bekannten Nummer anrufen und sich den Sachverhalt bestätigen lassen. Sie dürfen keine Details zu ihren familiären oder finanziellen Verhältnissen preisgeben.

Betroffene sollten niemals Geld an unbekannte Personen übergeben und sofort die Polizei über den Notruf 110 anrufen, wenn ihnen ein Anruf verdächtig vorkommt. Und wenn jemand doch ein Opfer wird, sollte er sich nicht scheuen, die Polizei anzurufen.