Das Bad Herrenalber Kurhaus wird umgebaut. Foto: Kugel

In Gemeinderatssitzung werden Nägel mit Köpfen gemacht. Einzelmaßnahmen werden festgelegt.

Bad Herrenalb - Und wieder einmal beschäftigten sich die Bad Herrenalber Stadträte mit dem Umbau des Kurhauses. In der Sitzung am Mittwochabend wurden jetzt aber Nägel mit Köpfen gemacht.

Zu Beginn gab Rechtsanwalt Steffen Barth einige Ausführungen. Und zwar in Bezug auf den Bad Herrenalber Architekten Alfred Abel. Genauer: wie es in Sachen Urheberrecht aussieht, da dieser 1982/1983 mit die Planung für den damaligen Umbau gemacht habe.

Barth bezeichnete das Kurhaus als Zweckbau. Abel habe es im Übrigen abgelehnt, die Planung des vorgesehenen zweiten Eingangs zu machen. Während der Architekt die Sache anscheinend als erledigt bezeichnet habe, erkläre dessen Rechtsanwalt, dass dies doch nicht so gemeint gewesen sei.

Erbost zeigte sich Christian Romoser (CDU) über die Verhandlungsvorgehensweise. Er sei enttäuscht und bestürzt – die Angelegenheit hätte seines Erachtens in den nicht öffentlichen Teil der Sitzung gehört. Man dürfe doch nicht aus den Besprechungen zitieren, wer wolle denn danach noch mit dem Bürgermeister an einem Tisch sitzen.

Rathauschef Norbert Mai erklärte, er habe über den Verfahrensstand informieren wollen. Zumal er von einigen Stadträten "angemacht" worden sei. Worauf sich Hansjörg Rappold (CDU) gegen "angemacht" verwehrte.

Michael Theis (GL) wiederum konnte die ganz Aufregung nicht nachvollziehen. Sei doch rückblickend öffentlich gefragt worden, wie der Stand der Dinge sei. Abel treibe wohl ein "Spielchen mit der Stadt".

Punkt für Punkt

Letztendlich legte das Gremium Punkt für Punkt fest, welche Einzelmaßnahmen realisiert werden sollen. Ja gesagt wurde zu folgenden Arbeiten, die spätestens bis zur Eröffnung der Gartenschau 2017 abgeschlossenen sein sollen: Untergeschoss: "Beseitigung der festgestellten Mängel an den Brandschutzanlagen; Neuherstellung einer barrierefreien WC-Anlage und Umbau der vorhandenen zwei Behinderten-WCs; Verkürzung der Garderobe und stattdessen Herstellung eines (Stuhl-)Lagerraumes.

Erdgeschoss: "Einbau einer neuen Seitentür im ›Turm‹ zur unabhängigen Nutzung einzelner Kurhausbereiche; Herstellung eines separaten Nebeneingangs samt Windfang zur unabhängigen Nutzung des Lesebereichs während der Wintermonate; Abbruch des verglasten Zwischengangs zum Heilwasserpavillon." Außenbereich: "Herstellung eines Müllsammelraums zwischen Kurhaus-Hauptgebäude und Konzertmuschel; Sanierung der Konzertmuschel."

Die Mehrheit des Gremiums sprach sich gegen den Abbruch von Teilen des Vordachs im südöstlichen Bereich des Kurhauses aus.

Wie viel Euro für die einzelnen Maßnahmen vorgesehen sind, wurde von der Verwaltung nicht aufgeführt. Man teilte aber mit, dass die Umbaukosten innerhalb des vorgegebenen Budgets von 600 000 Euro liegen.

Abschließend stimmte der Gemeinderat dem Bauantrag mit den beschlossenen Einzelmaßnahmen zum Kurhausumbau zu.