Als Mitglied im Weltkirchenrat ist sie die verantwortliche Leiterin der 20-köpfigen Tagungskommission, die in fünf Sprachen miteinander kommuniziert und mittels Dolmetscher den Rahmen für die interkonfessionellen Gebete erörtert, die 2021 während der Vollversammlung zum Weltkirchenrat stattfinden werden.
Der Weltkirchenrat vereint Kirchen, Konfessionen und Kirchengemeinschaften in mehr als 110 Ländern und Territorien auf der ganzen Welt, die mehr als 560 Millionen Christen repräsentieren, darunter auch orthodoxe, anglikanische, baptistische, lutherische, methodistische und reformierte Kirchen. Kein Wunder also, dass diese Menschen aus aller Herren Länder die Aufmerksamkeit der Albtal-Bahnreisenden weckten. Was jedoch nur wenigen bekannt war, ist die Tatsache, dass das Arbeitstreffen im Albtal den Vorbereitungen für ein durchaus kirchliches Weltereignis geschuldet ist.
Erstmals in der 70-jährigen Geschichte des ÖRK wird die Vollversammlung in Deutschland stattfinden. Die Mitglieder des Zentralausschusses des Ökumenischen Rates haben sich mit großer Mehrheit für die Fächerstadt Karlsruhe entschieden und damit gegen die südafrikanische Metropole Kapstadt. 1948 in Amsterdam gegründet, tagt der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) alle acht Jahre. Nachdem das Großereignis 1968 noch ein weiteres Mal in Europa stattfand, wurde für die nächste Tagung 2021 Deutschland erstmals als Austragungsort ausgewählt. Ein Großereignis, das nach Aussage von Hoffmann auch "im touristischen Bereich weite Wellen schlagen wird." Bereits heute wird eine Besucherzahl von 4000 bis 7000 Menschen prognostiziert. Eine stattliche Anzahl für ein Event, das für die Menschen in der Region nicht nur passende Übernachtungsmöglichkeiten bereitzustellen hat, sondern darüber hinaus auch für die Touristik eine Chance bietet, ihr gesamtes Portfolio rund um Kultur, Landschaft und Kulinarik zu offerieren.
Um den tagenden Kirchenvertretern einen bleibenden Eindruck zu vermitteln, berichtete Hoffmann Wissenswertes rund um die Zisterzienser-Gründung Herrenalb und die durch Religionsfreiheit gewachsene einstige Residenzstadt Karlsruhe. In offenen Worten sprach er auch die Hotelkapazitäten in Karlsruhe an, die bei weitem nicht für einen Großevent wie die ÖRK-Vollversammlung ausreichen würden. Daher nahm er sein Gespräch nicht nur zum Anlass, um für den Nordschwarzwald zu werben, sondern auch dazu, den Schulterschluss mit den Zimmeranbietern im Albtal bis nach Bad Herrenalb zu vermitteln.
Für Mikhail Goundiaev aus Moskau, der als Vertreter der russisch-orthodoxen Kirche Deutschland bereits mehrmals besucht hat, Anlass, um die unberührte Natur zu loben. Er, der zum ersten Mal diese Region bereist, bezeichnete sie als "Juwel" und erwähnte nicht nur die Herrenalber Luft, sondern auch das Essen und den wohlschmeckenden Schwarzwälder Schinken. Die zukünftige Versammlung in Karlsruhe sieht er als grenzübergreifende Verbindung von Menschen und Kirchen, wobei das weltweite Zusammentreffen der Gläubigen durchaus aufzeigen könne, wie "Gemeinschaft funktioniert und Gerechtigkeit wachsen kann".
Die Mitglieder des Ausschusses erörterten den Rahmen für die interkonfessionellen Gebete und befassten sich dann im Detail mit dem Thema der Vollversammlung: "Die Liebe Christi bewegt, versöhnt und eint die Welt." Dazu wurden Vorschläge für die Strukturierung des täglichen spirituellen Lebens der Versammlung ebenso wie Elemente für den Eröffnungs- und Abschlussgottesdienst und die tägliche gemeinsame Morgenandacht vorgelegt, die dann durch Pfarrerin Elisabeth Krause-Vilmar, Landeskirchenbeauftragte für Mission und Ökumene der evangelischen Landeskirche in Baden mit den einzelnen Kirchen in der Region abgestimmt werden.
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