Bad Herrenalb - Das Bad Herrenalber Stadtoberhaupt Norbert Mai zeigte sich genauso positiv überrascht über die Resonanz wie Ulrike Böhm vom Planungsbüro bbzl aus Berlin: Rund 500 Bürger kamen am Montagabend ins Kurhaus, um Neues über die kleine Landesgartenschau 2017 sowie die Neuentwicklung der Schweizer Wiese zu erfahren (wir berichteten).Nach den einzelnen Vorträgen konnten Verständnisfragen gestellt werden, danach folgte eine Diskussion mit den Bürgern. Moderatorin Susanne Häsler von der LBBW Immobilien Kommunalentwicklung GmbH beendete nach drei Stunden die Veranstaltung. "Das blaue Band der Alb – Bad Herrenalb erblüht" – am Eingang lagen Broschüren mit der Wettbewerbsdokumenation zum Mitnehmen aus.

Einführend bezeichnete Bürgermeister Mai die kleine Landesgartenschau als Motor für die Stadtentwicklung. Die Kopplung mit der Stadtentwicklung sei ein Mehrwert. Vieles hätte man "eh angehen müssen". Zumal die Alb mehr und mehr zum Rinnsal verkomme. Zusammen mit den potenten Investoren für die Schweizer Wiese könne man sich als führende Tourismusstadt im Nordschwarzwald erkennbar machen.

Auf dem Podium saßen neben Häsler, Mai und Böhm noch Peter Sienko (Isaplan Ingenieur GmbH, Leverkusen), der zur Verkehrssituation Auskunft gab, Martin Richter von der Fördergesellschaft für die baden-württembergischen Landesgartenschauen sowie Axel Feucht von der T.A.S. Vermögensverwaltung und Holding AG (Schweiz) sowie Architekt und Generalplaner Josef Kuon (Biberach).

Bei ihren Ausführungen bemerkte Urike Böhm, dass die Entwürfe nicht endgültig seien. Die Realisierung erfolge in Abschnitten.

Nach der Rahmenplanung-Erstellung "zur Reservierung der Fördermittel" (August) gehe es weiter mit: Ausführung und Bau von Rathausplatz (2014), Kurpromenade, Kurpark (2015 bis 2016) und Schweizer Wiese (2016 bis 2017).

Kritisch habe man sich mit dem Bestand auseinandergesetzt. Beim Kurpark sprach die Planerin von einem gut strukturierten Wegenetz mit Brücken. Und dem Mündungsbecken der Alb.

Ein relativ heikles Thema sei die Kurpromenade. Diese brauche eine deutliche Aufwertung. Man dürfe hierbei nicht vergessen, dass die Straße dem Land gehöre. Die Flaniermeile müsse mindestens drei Meter breit sein – "acht, neu bis zwölf Meter Maximum". Der Parkplatz P3 werde entfernt, die Fläche könne man bei der Gartenschau nutzen – und danach sei hier ein Parkhaus denkbar.

Im Klosterareal ist ein Bürgergarten geplant. Mit Blick auf die Schweizer Wiese sei eine enge Absprache mit dem Investor erforderlich.

Wie bei der Diskussion unter anderem zu erfahren war, ist im Kurpark kein großer Spielplatz vorgesehen, eher Stationen entlang des Weges.

Die Thematik Parkplätze beschäftigte etliche Zuhörer. Zumal der Rathausplatz wegfällt. Peter Sienko regte an, beim Abstimmungsprozess "alles mal aufzulisten". Die "reine Kurpromenade" biete künftig mehr Stellplätze. Ulrike Böhm erinnerte daran, dass bei der Ausschreibung Bestandteil gewesen sei, 245 Plätze zu erhalten.

Aufgenommen hat die Planerin die Anregung, es zu ermöglichen, mit Rampen ans Wasser zu kommen. Auch die Wegeverbindung soll generell nicht außer Acht gelassen werden.

Kommentar: Gesprächsstoff

Von Markus Kugel

Man kann es nie allen recht machen. Diese Feststellung trifft auch beim Rahmenplan für die kleine Landesgartenschau 2017 mit Stadtkernsanierung zu. Doch bei der Info-Veranstaltung im Bad Herrenalber Kurhaus hatten die Bürger immerhin die Möglichkeit, sich zu Wort zu melden. Und Schultes Mai appellierte an alle, weiter Anregungen zu liefern, die man weiterleiten wolle.

Das Thema Parkplätze wird sicher für Gesprächsstoff sorgen. Genauso wie das Vorhaben auf der Schweizer Wiese. Ein großes Bad mit Hotel und Ärztehaus – die einen finden das dreistellige Millionen-Projekt gut, die anderen schütteln den Kopf. Um sich ein fundiertes Urteil bilden zu können, müssen detaillierte Pläne vorliegen. Diese gibt es aber erst nach dem Gespräch mit dem Landratsamt. Trotzdem blicken die Kommunen ringsum – zu Recht! – bereits neidvoll nach Bad Herrenalb.