Pfarrer Andreas Simon (links) feierte mit Priesterkollegen seinen Abschiedsgottesdienst in St. Bernhard. Foto: Glaser Foto: Schwarzwälder Bote

Festgottesdienst: Pfarrer Andreas Simon verabschiedet / "Ich wollte nicht Fachmann sein, sondern Diener eurer Freude am Glauben"

Kürzlich hat Bad Herrenalbs katholischer Pfarrer Andreas Simon seinen 70. Geburtstag gefeiert. Da hat er seinen Bischof um Versetzung in den Ruhestand gebeten. Dieser hat zugestimmt.

Bad Herrenalb/Dobel/Loffenau. Vergangenen Sonntag ist Pfarrer Simon nun mit einem festlichen Gottesdienst in seiner Kirchengemeinde verabschiedet worden. In der katholischen Kirche Sankt Bernhard waren auch Gläubige der Gemeinden Dobel und Loffenau versammelt, die in einer Seelsorgeeinheit zusammengefasst sind.

Pfarrer Simon ist seit 45 Jahren Priester. In Bad Herrenalb wirkte er seit dem 27. Februar 1999. "Ich wollte nicht Fachmann sein, sondern Diener eurer Freude am Glauben", sagte Simon in seiner letzten Predigt. Mehr als 1000 Mal habe er zu ihnen in den vergangenen 20 Jahren über die Abenteuer des Glaubens gesprochen. "Wir haben hier in dieser Kirche viele Feste gefeiert. Waren wir da nicht zusammen wie eine glückliche Familie?! Hier lernten wir uns offener, sensibler, rücksichtsvoller und liebevoller zu begegnen."

Nachhaltig geprägt

Dass die sonntägliche Gemeinschaft in den vergangenen Jahren immer kleiner wurde, machte ihn traurig. Zum Abschied sei er auch auf den Friedhof gegangen, wo er etwa 450 Gemeindemitglieder auf ihrem letzten Weg begleitet hatte. Pfarrer Simon appellierte, Kranke, Alte und Leidende nicht zu vergessen. "Sie sind Perlen unserer Kirchengemeinde und haben unsere Wertschätzung und Achtung verdient." Er bedankte sich bei allen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern seiner Gemeinden für ihre Unterstützung, ihre Inspiration und ihren Ansporn.

Dass er als Pfarrer Kinder und Jugendliche auf ihrem Glaubensweg nachhaltig prägte, war ihm stets bewusst. Ministranten zum Dienst am Altar zu gewinnen, war ihm ein großes Anliegen. Es ist gelungen. Der scheidende Pfarrer war umringt von Messdienern aller Altersstufen.

Dekan Holger Winterholer überbrachte Grüße des Bischofs und danke für die Bereitschaft von Pfarrer Simon, sein Amt als stellvertretender Dekan bis zur Neuwahl im November 2020 weiterzuführen. Grußworte von Vertretern der christlichen Kirchen in Bad Herrenalb, Bernbach, Neusatz, Rotensol, Dobel und Loffenau schlossen sich an. Hannefriedel Westphal, Vorsitzende des Kirchengemeinderats, sagte: "Der Abschied schmerzt, auch wenn sie sich lange darauf gefreut haben." Simon verneinte mit Kopfschütteln. Bürgermeister Norbert Mai dankte für Denkanstöße und vertrauensvolle Zusammenarbeit. "Es muss ja nicht so rau zugehen wie bei Don Camillo und Peppone." Loffenaus Bürgermeister Markus Burger lobte alle Ehrenamtlichen und erntete dafür Zwischenapplaus. Dobels Bürgermeister Christoph Schaack sprach viel von sich und machte Pfarrer Simon zuletzt ein großes Kompliment: "Sie haben mir die Freude am Glauben wieder gegeben."