Die Klosterkirche in Bad Herrenalb. Foto: Glaser Foto: Schwarzwälder Bote

Religion: Konfirmationsfeiern abgesagt / Nicht einmal ein gewöhnlicher Gottesdienst

Bad Herrenalb. Es wäre eine große Feier geworden. Aber der Coronavirus hat das Fest verdorben. Die Gnadenkonfirmation, die goldene und die silberne Konfirmation in Bad Herrenalb wurden alle abgesagt. Sie hätten am Sonntag gemeinsam in der evangelischen Klosterkirche stattfinden sollen.

Auch Bernbacher eingeladen

Dort gab es nicht mal einen gewöhnlichen Gottesdienst. Pfarrer Johannes Oesch hatte nach Rücksprache mit dem Oberkirchenrat alles abgesagt, weil sich an diesem Sonntag deutlich mehr als 50 Personen versammelt hätten. Veranstaltungen mit mehr als 50 Personen sollen nicht stattfinden, um die Ausbreitung des Coronavirus zu reduzieren. Das ist die amtliche Direktive. Pfarrer Oesch war trotzdem in seiner Kirche, betete und führte Gespräche im kleinen Kreis.

Größte Gruppe der abgesagten Feier wären die Goldkonfirmanden gewesen. Auf den Tag genau vor 50 Jahren sind 42 Mädchen und Jungs von Pfarrer Karlheinz Griessdorf konfirmiert worden. "25 hatten ihr Kommen zugesagt, fünf sind bereits verstorben, zwei konnten wir nicht mehr finden", sagte Elke Schöck im Gespräch mit unserer Zeitung. Sie hatte das Fest zusammen mit Walter Weißinger organisiert. Eingeladen waren auch die Bernbacher Konfirmanden.

Nach Gottesdienst und Fototermin hätte man sich im Kurhaus zum Mittagessen getroffen. Hierzu war der gesamte Jahrgang eingeladen, also auch die Schulkameraden anderer Konfessionen. Bei einem Spaziergang und an einer Kaffeetafel wollte man alte Erinnerungen austauschen. Aber auch das wurde alles abgesagt.

Spaß beim Unterricht

"Die Konfirmation vor 50 Jahren war ein schönes Ereignis", erinnert sich Elke Schöck. Auch der Konfirmandenunterricht machte Spaß, war locker und eine schöne Gelegenheit, sich mit Gleichaltrigen zu treffen. Sie und ihre Familie gingen nach der Konfirmation ins Gasthaus "Zur schönen Aussicht" zum Mittagessen. Anschließend gab es Kaffee zu Hause. Spielte der Glauben im Leben von Schöck in den vergangenen Jahrzehnten eine Rolle? "Ja, man hat ja so manche Sache hinter sich", sagte sie und meinte damit eine schwere Erkrankung. Da gab ihr der Glaube die Sicherheit, dass es schon irgendwie weitergehen werde. Heute möchte sie ihre Enkelkinder an den Glauben heranführen.

Zur Gnadenkonfirmation hatten sich elf Personen angesagt. Sie wurden vor 70 Jahren eingesegnet. Zur silbernen Konfirmation wurden acht Teilnehmer erwartet. Ob und wann die Feiern nachgeholt werden, ist noch unklar.