So sah die alte Minigolfanlage aus. Foto: Archiv

Gemeinderat tagt am 28. Juni. Siebentäler Therme wirtschaftlicher mit Hotel oder anderer Einrichtung?

Bad Herrenalb - Der Bad Herrenalber Gemeinderat beschäftigt sich am Mittwoch, 28. Juni, mit einer möglichen Minigolfanlage auf der Schweizer Wiese. In der Sitzungsunterlage wird unter Entwicklungsmöglichkeiten auch auf ein "Hotel zur Therme" hingewiesen.

Allerdings handle es sich hierbei lediglich um Gedankenspiele, so Bürgermeister Norbert Mai auf Nachfrage unserer Zeitung. Es gebe freilich keinerlei beschlossene Sachen. Mai sprach von einem Platzhalter. Grundsätzlich seien verschiedene Möglichkeiten denkbar. Letztendlich müssten die Stadträte eine Entscheidung treffen.

Wie der Rathauschef weiter informierte, habe sich bei Gesprächen mit potenziellen Investoren herauskristallisiert, dass die Siebentäler Therme alleine nicht wirtschaftlich betrieben werden könne. Mit einem Hotel oder einer touristischen Einrichtung kämen auch Besucher zum Baden. Im Übrigen würden weiterhin Gespräche geführt.

50.000 bis 150.000 Euro

"Minigolf-Zukunft und Möglichkeiten" lautet der Tagesordnungspunkt am Mittwochabend. Die Stadtverwaltung empfiehlt, die Punkte eins und zwei "des Vorgehens/Zeitplans im Rahmen einer Bürgerbeteiligung auszuarbeiten". Sie lauten folgendermaßen: "1. Der Gemeinderat stimmt der Errichtung einer Minigolfanlage mit möglicher ergänzender Freizeitgestaltung zu. 2. Der Gemeinderat stimmt für den Bau und Betrieb einer Minigolfanlage durch einen Dritten. Die Stadt Bad Herrenalb legt den Standort fest und stellt das Grundstück zur Verfügung. Die interessierten Investoren bewerben sich auf die noch zu erstellende Ausschreibung."

Mit Blick auf die Finanzen wird mitgeteilt: je nach Konzept zwischen 50 000 und 150 000 Euro.

Ja oder Nein

Der Minigolfplatz wurde mit Beginn der Gartenschau-Maßnahmen geschlossen und zurückgebaut. Während der Planungsphasen auf der Schweizer Wiese sah man ein Areal als mögliche Entwicklungsfläche für Minigolf und Freizeitgestaltung vor. Das Gebiet ermöglicht den Bau und Betrieb einer Anlage mit entsprechenden Betriebsbauten.

In einem ersten Schritt, so die Verwaltung weiter, sei zu klären, ob eine Minigolfanlage wieder errichtet werden soll.

Bei einem Ja gebe es verschiedene Möglichkeiten zur Verwirklichung: "Bau und Betrieb durch die Stadt Bad Herrenalb, Stadt entwickelt Konzeption, Standort und Betriebsmodel"; "Bau durch die Stadt Bad Herrenalb und Verpachtung zum Betrieb an einen Dritten, Stadt entwickelt in Abstimmung mit künftigem Pächter Konzeption, Standort und Betriebsmodel"; "Bau und Betrieb durch einen Dritten, Stadt stellt Grundstück zur Verfügung (Verkauf, Erbbaupacht, Pacht), Stadt legt Standort fest, Investoren bewerben sich mit Konzeption und Betriebsmodel".

Bei einem Ja zu einer Minigolfanlage würde sich diese Vorgehenweise anbieten: 28 bis 32 Kalenderwoche (KW): "Festlegung des Umfangs (Minigolf und ergänzende Angebote möglich?, ganzjährig)"; "Festlegung des Standortes und der Flächengröße Schweizer Wiese oder Alternativen". 34. bis 37. KW: "Ausschreibung des Projektes mit Angaben zu Umfang, Zeitraum, Vertragsverhältnis"; 38. und 39 KW: "Sichtung der Bewerbungen und Vorstellung"; 40. und 41. KW: "Verhandlungen des Vertragsgerüstes"; 43. und 44. KW: "Gemeinderatsbeschluss zum Vertrag und Vertragsabschluss"; 46 KW bis Mai 2018: "Bau der Anlage (Früher auch nicht möglich, da erst der Rückbau der Gartenschau auf der Schweizer Wiese erfolgen muss)"; Mai 2018: "Inbetriebnahme".

Weg verlegt

Damit man mit Blick auf die Gartenschau 2017 flexibel sein konnte, stimmte der Gemeinderat im Sommer 2015 dafür, einen Weg auf der Schweizer Wiese zu verlegen. Um die Zugangssituation vom Kurpark zu verbessern und den räumlichen Zusammenhang beider Grünflächen zu stärken, wurde die in die Jahre gekommene Minigolfanlage entfernt.

Diese erwähnte Christian Romoser in einer Sitzung des Bad Herrenalber Gartenschauausschusses im Januar vorigen Jahres. Er werde des Öfteren von Bürgern angesprochen. Der Stadtrat regte an, ob nicht nach der Gartenschau wieder eine Anlage möglich wäre. Dafür könne eingespartes Geld verwendet werden. Immerhin sei man eine Kur- und Tourismusstadt.

Bürgermeister Mai zeigte sich erfreut über solche Gedanken. Allerdings seien für eine 18-Loch-Anlage rund 100 000 Euro erforderlich. Es handle sich um keine Pflichtaufgabe der Kommune – im Gemeinderat gebe es widersprüchliche Aussagen.

Info: Klinik & Nebenanlagen

Im Mai nahmen die Bad Herrenalber Stadträte beim Tagesordnungspunkt "Celenus Klinik" den Vorentwurf zum vorhabenbezogenen Bebauungsplan "Schweizer Wiese" mit örtlichen Bauvorschriften zur Kenntnis. Sie stimmten der frühzeitigen Beteiligung der Behörden, sonstiger Träger öffentlicher Belange sowie der Öffentlichkeit zu.

Der Punkt war in der April-Sitzung kurzfristig verschoben worden, um neuen Erkenntnissen zur Weiterentwicklung der Therme Rechnung tragen zu können. Dies geschah in Form einer Standortverschiebung des Celenus-Bauvorhabens Richtung Bahnhofstraße und Eingrenzung des Geltungsbereiches des Bauvorentwurfes.

Die Schweizer Wiese soll nur am Rande einbezogen werden, das Gebäude bereits gegenüber dem Stadtwerke-Haus stehen. Die Zufahrtsstraße zur Therme wird ein Stück Richtung Alb verschwenkt.

Das Sondergebiet umfasst eine relativ eng auf das Gebäude begrenzte Fläche von 4100 Quadratmetern für Klinik und zugehörige Nebenanlagen.