Mehrere Anrufer meldeten am 29. September vorigen Jahres gegen 4.30 Uhr einen Brand auf dem Schwalbenhof. Beim Eintreffen der ersten Feuerwehrfahrzeuge stand ein Nebengebäude, welches als Stall und Scheune genutzt wurde, in Flammen. Am 31. September wurde ein 41-jähriger Tatverdächtiger festgenommen.Foto: Gegenheimer Foto: Schwarzwälder Bote

Benefizkonzert: Evangelische Kirchengemeinde Neusatz-Rotensol will Schwalbenhof unterstützen

Mit einem Benefizkonzert in der Friedenskirche Rotensol am Samstagabend wollte die evangelische Kirchengemeinde Neusatz-Rotensol den Wiederaufbau des Schwalbenhofs in Neusatz unterstützen. Jetzt wurde die Veranstaltung verschoben.

Bad Herrenalb-Neusatz. Allerdings wurde am Mittwochnachmittag mitgeteilt, dass wegen der Gefährdungslage durch das Coronavirus das Konzert verschoben wird. Die Vorsitzenden der Kirchengemeinde Neusatz-Rotensol und der Kirchenpfleger seien sich darüber einig. Einen neuen Termin werde der Kirchengemeinderat festlegen.

"Die Flammen waren auch vom Pfarrhaus in Neusatz aus zu sehen, als es Ende September 2019 auf dem Schwalbenhof brannte", wurde in der Ankündigung informiert. Wie viele andere seien die Verantwortlichen der evangelischen Kirchengemeinde erschrocken über den Brand. Sie hätten seither Anteil genommen an den Herausforderungen, vor denen die Familie Duss stehe.

Mit einem Benefizkonzert wolle die Kirchengemeinde Spenden für den Wiederaufbau sammeln. Viele derer, die sonntags in den Gottesdiensten musizierten, hätten ihre Beteiligung zugesagt. Sie kämen aus Neusatz, Rotensol und darüber hinaus und gehören der evangelischen, aber auch der katholischen Kirche an. Das bunt gemischte Programm enthalte Gesang, Blockflöten- und Orgelspiel, moderne und barocke Stücke.

Daneben versteigere die Kirchengemeinde kaum benutzte Adventskranzkerzen.

Der Eintritt zu dem Benefizkonzert sei frei, die Spenden am Ausgang kämen der Familie Duss für die Beseitigung der Brandschäden am Schwalbenhof zugute, so die evangelische Kirchengemeinde Neusatz-Rotensol.

Großer Zuspruch aus Bevölkerung

Ein knappes halbes Jahr ist es her, dass ein Großbrand auf dem Schwalbenhof den Mutterkuhstall mit Scheune, einen großen Teil des Winterfutters sowie nahezu den gesamten Maschinenpark zerstört hat.

Mit beispielhafter Energie und zugleich großem Zuspruch aus der Bevölkerung mit verschiedenen Spendenaktionen haben die Familien Duss und Dreßler den Großteil des Winters überstanden.

"Wir haben uns ein bisschen aufgeteilt, wer welche Gespräche zum Beispiel mit Versicherungen übernimmt", erklärt Anja Duss. Die Mutterkuhherde, so berichtet Ehemann Heiko, ist derzeit an zwei Stellen untergebracht. Die eine Hälfte steht bei einem befreundeten Landwirt in Langensteinbach, die andere auf dem Birkenhof der Familie Schneider in Rotensol. "Das funktioniert ganz gut", sagt Duss, der neben der täglichen Routine der Fütterung auch das Kalben seiner Herde außerhalb des eigenen Hofes schultern musste und muss.

Zwei Schlepper sind mittlerweile wieder angeschafft, der Radlader ist nach wie vor ein teures Mietfahrzeug. Das Problem: "Wir erhalten für die zerstörten Maschinen von den Versicherungen stets nur den Zeitwert. Da ist es schwierig, wirklich gleichwertigen Ersatz zu bekommen." Die Verhandlungen mit der Versicherung den Wiederaufbau des Stall- und Scheunengebäudes betreffend seien "so weit klar".

"Kleinigkeiten sind noch zu regeln", erklärt Duss, "wir haben auch schon mal nach einer Firma geschaut, die den Wiederaufbau leisten könnte. Termine gibt es noch keine. Eigenleistung werden wir nicht viel einbringen können. Das liegt einfach an der Zeit." Schließlich gehen Lohnarbeiten und Grünlandbetrieb weiter, die Familie hat mit der Direktvermarktung, dem Hofladen und der Ferienwohnung weitere Standbeine des Hofes am Laufen zu halten.

Über ein Benefizkonzert der Kirchengemeinde freuen sich die Familie Dreßler und Duss sehr, ist es doch ein Zeichen der Wertschätzung und Unterstützung mitten aus der Gemeinde.