Von Glücksbringern eingerahmt: Bad Herrenalbs Bürgermeister Norbert Mai, Bevollmächtigter Bezirksschornsteinfegermeister Hans Bäzner (rechts) und Schornsteinfegergeselle Tom Zimmermann auf dem Neujahrsempfang der Stadt Bad Herrenalb. Foto: Glaser

CDU-Landtagsfraktion kündigt Große Anfrage an. Antwort in etwa einem Monat erwartet.

Bad Herrenalb - Wenn Bürgermeister Norbert Mai für dieses Jahr drei Wünsche frei hätte, dann diese: Baubeginn der Celenus-Klinik, Entscheidung über den Landkreiswechsel, Lösung für die Siebentäler Therme. Das sagte das Stadtoberhaupt beim Neujahrsempfang.

Nach dem "Jahrhundertprojekt Gartenschau", verbunden mit dem "größten Umbau in der Geschichte unserer Stadt", würde er allen gerne eine Pause gönnen. Das gehe aber nicht. "Stadtentwicklung ist ein immerwährender Prozess", sagte Mai und erklärte den Bürgern im voll besetzten Kurhaus die Baustellen der Zukunft.

Sie erfuhren, dass die Stadt in Kürze das leer stehende Hotel "Villa Bonsai" kaufen wird. Das unterhalb liegende stadteigene Bechtle-Areal sei wegen der abgängigen Stützmauer nur entwickelbar, wenn beide Grundstücke in einer Hand seien. Aber was soll darauf entstehen? Ein Wohn- und Geschäftshaus? Ein Hotel? Ein Schwarzwaldmuseum? Ein Parkhaus mit Zufahrt auf der Kurpromenade und Ausfahrt am Bernsteinweg? Bürgermeister Mai stellte diese Ideen in den Raum und meinte, dass auch Antworten auf die folgenden Fragen zu finden seien: Was ist städtebaulich verträglich? Gelingt einem Architekten eine ansprechende Lösung? Wo sind die Investoren? Dieselben Fragen stellten sich auch für das stadteigene Lacher-Carrée am Rehteichweg.

Zaun verschwindet bald

Für die Höhenorte Neusatz und Rotensol soll ein neuer gemeinsamer Kindergarten entstehen. 72 Geburten gab es im Jahr 2017 in Bad Herrenalb. Mai sprach von einem Babyboom. Da alle Kindergärten "proppenvoll" seien, suche man jetzt ein geeignetes Baufeld, wobei auch private Grundstücke in Betracht gezogen werden. Mit einem Raunen im Saal und Applaus wurde Mais Äußerung quittiert, dass der Zaun der Gartenschau nun bald verschwinden soll. Wohl im Februar werde mit dem Rückbau begonnen.

Grußwort von Blenke

Nach den Worten des Landtagsabgeordnetem Thomas Blenke (CDU) soll nun auch eine schnelle Entscheidung in Sachen Landkreiswechsel kommen. In seinem Grußwort sagte er den Gästen, dass seine Fraktion vermutlich in der nächsten Woche eine Große Anfrage formulieren wolle. Drei bis vier Wochen später sei dann mit einer Antwort der Landesregierung zu rechnen. Blenke: "Ich sage kein Datum, aber wir sind entschlossen, bald eine Entscheidung zu treffen, die alle Interessen wahrt."

Aktionstage angeregt

Ein nicht geplantes Grußwort auf dem Neujahrsempfang sprach Reinhold Rau als Vertreter des Landrats. "Was haben Kommune und Auto gemeinsam?", fragte er und gab darauf selbst die Antwort: "Beide haben Schilder vorne und hinten. Das Auto bringen Motor und Lenker voran, bei der Kommune weiß ich das nicht so recht." Rau regte an, für das laufende Jahr Aktionstage zu machen und diejenigen Aktiven der Gartenschau wieder zusammenzubringen, die mit Gastfreundschaft und Engagement eine gute Außenwirkung hatten.

Mit einem Stehempfang im Kurhaus-Foyer endete der Neujahrsempfang.