Sauer eingelegte Forellen im Angebot: Die Fischzucht Zordel im Eyachtal. Foto: Zoller

Kann sauer eingelegte Bratforelle den traditionellen Hering ersetzen? Antwort in SWR-Landeschau.

Bad Herrenalb/Neuenbürg - Sauer macht nicht nur lustig, sondern ist zudem gesund. Das SWR-Team beschäftigte die Frage, ob nach dem Faschingstreiben eine sauer eingelegte Bratforelle den traditionellen Hering ersetzen kann. Das Fazit der Sendung wird am Aschermittwoch in der SWR-Landeschau ausgestrahlt.

An Aschermittwoch ist nach den tollen Faschingstagen alles vorbei – denn dann beginnt die Fastenzeit, die erst nach 40 Tagen mit der Karwoche endet. Wer zudem an den feucht-fröhlichen Karnevalstagen etwas zu viel über den gesunden Durst getrunken hat, schätzt als "Katerfrühstück" einen Matjes, Hering oder gar saure Gurken, die den Körper erneut mit den durch den Alkohol verloren gegangenen Mineralstoffen versorgen. Aber muss das immer nur Hering sein? Mit dieser Frage beschäftigte sich an Rosenmontag ein Kamerateam des SWR-Fernsehens und besuchte Pioniere, die aus dem Nordschwarzwald stammen.

In allen Variationen

Der erste Stopp wurde bei Andreas Zordel und Fischwirt Oliver Felbrich in der Forellenzucht Zordel im Eyachtal eingelegt. Auserkorener Star der traditionellen Fastenzeit sind ja bekannter Maßen Fischgerichte in allen Variationen.

Ungewöhnlich ist dagegen die Herstellung einer sauer eingelegten Forellen- Delikatesse.

"Wir braten unsere Forellen-Filets und legen sie dann in einen Sud aus Essig, Wasser und Lorbeer, Senfsaat, Salz und Gewürzen mit Zucker ein", erklärt Zordel. Zwar ist diese Technik schon viele Hundert Jahre alt – aber dank Konservierungsstoffen und Tiefkühltruhe fast gänzlich in Vergessenheit geraten.

Dabei hat das Haltbarmachen durch Fermentation einen nützlichen Nebeneffekt. "Der Fermentationsprozess unterstützt die Darmflora, deren Gesundheit und Vielfalt in einem direkten Zusammenhang mit unserem Immunsystem und Wohlbefinden steht", so Felbrich, der sich zudem über die jüngst mit Gold prämierte Auszeichnung seiner sauren Bratforelle freut.

Statt Heringsessen zu Aschermittwoch hat daher auch Küchenchef Siegfried Schmid im Parkrestaurant Bad Herrenalb umdisponiert und für die Fastenzeit neue Forellen-Rezepte kreiert. Sein Motto lautet regional und schmeckt "total genial".

Obwohl die Forelle als beliebter Speisefisch mittlerweile als Dauergast in der regionalen Küche zu Hause ist, gibt es durch die saure Note der eingelegten Bratforelle gänzlich neue Variationen auf der Speisekarte.