Auch wenn viele Wolken am Himmel waren, zog ein Solarkocher am Rande der Tafel viel Aufmerksamkeit auf sich. Foto: Schwarzwälder Bote

Feier: Bad Herrenalb trinkt fairen Kaffee / Erlös an Tafelladen

Über 200 Menschen haben am Sonntagnachmittag an einer 50 Meter langen "fairen Kaffeetafel" in der Klosterstraße von Bad Herrenalb Platz genommen. Wurde ein Platz frei, besetzte ihn gleich ein anderer, um fair gehandelten Kaffee oder Tee zu trinken und dazu ein Stück Kuchen zu essen.

Bad Herrenalb. Mit dieser riesigen Kaffeetafel feierte die Stadt Bad Herrenalb ihren Titel Fairtrade-Stadt, den sie zum zweiten Mal in Folge verlängert bekam. In regelmäßigen Abständen verlangt die Organisation TransFair, die das Prädikat vergibt, einen Nachweis darüber, dass die Stadtverwaltung sowie die Schulen, Kirchen, Vereine und Geschäfte in der Stadt die Fairtrade-Initiative aktiv unterstützen. Neben Bildungs- und Pressearbeit geht es dabei vor allem um den regelmäßigen Konsum fair gehandelter Waren – wie zum Beispiel Kaffee oder Tee.

Neue Unterstützer

Eine Steuerungsgruppe um Rainer Merkle aus Bad Herrenalb-Neusatz kümmert sich darum, immer neue Unterstützer zu finden. Sie nutzte sogar die Gartenschau Bad Herrenalb 2017, um dieses Thema weit über die Stadtgrenzen hinaus nach außen zu tragen.

Viele, die damals den Betrieb des Souvenir-Shops mit ausschließlich fairen oder regional hergestellten Waren unterstützten, halfen auch bei der fairen Kaffeetafel. Insgesamt waren mehr als 40 Helfer im Einsatz, darunter Mitarbeiter des Weltladens, Mitglieder der SPD und Asylbewerber.

Die Jazz-Combo "Pink Panther Gang" um Brigitte Koch aus Bad Herrenalb-Kullenmühle spielte für die Kaffeegäste Jazz-Klassiker, Broadway-Songs und Oldies. Mit einem Solarkocher wurde Teewasser zum Kochen gebracht. Wegen vieler Wolken gelang das allerdings nur bedingt.

An einem Infostand erfuhr man, dass der Kauf fair gehandelter Waren ein Instrument gegen Armut in der Welt ist. Produkte, die ein Fairtrade-Siegel tragen, garantieren den Herstellern, wie Kaffeebauern und Teepflückern, einen auskömmlichen Lohn. Das funktioniert durch Direktvermarktung unter Umgehung aller Spekulanten im Welthandel.

Das wussten auch die Besucher der fairen Kaffeetafel. Gundula Pham aus Bad Herrenalb sagte: "Ich komme hierher, weil man mit dem Kaffeetrinken eine gute Tat begeht."

Eigentlich waren es sogar zwei gute Taten. Zum einen wurde der Produzent des ausgeschenkten Kaffees fair entlohnt. Zum anderen fließt der Erlös der fairen Kaffeetafel an den Tafelladen in Bad Herrenalb. Carola Wohn aus Ettlingen sagte: "Das war eine gute Gelegenheit, mal wieder nach Bad Herrenalb zu kommen."