Konzert: Steven Pitman singt vor der Bühne / Gefragter Elvis Presley-Tribute-Künstler zu Gast im Bad Herrenalber Kurhaus
Die Bühne gehörte den gesamten Abend dem King of Rock’n’Roll. Steven Pitman, europaweit gefragter Elvis Presley-Tribute-Künstler, sang selbst nahe beim Publikum vor der Bühne und unterhielt die 130 Gäste im weihnachtlich glänzenden Kurhaus drei Stunden lang.
Bad Herrenalb. Und zwar nicht nur mit den unvergesslichen Songs seines Idols, sondern auch mit Foto- und Bewegtbildimpressionen des King auf der Bühnenleinwand. Teilweise komplett synchron zu der Interpretation von Elvis in den Konzertmitschnitten, dazu mit einer Stimme, die Elvis’ Timbre frappierend ähnlich ist, huldigte der auf einem Militärstützpunkt im Hunsrück geborene Amerikaner dem großen Elvis mit großer Wertschätzung. Die kam herüber bei jedem Detail aus dem Leben des Stars, das er einfließen ließ in seine Moderation.
Paare schwingen das Tanzbein
In drei chronologische Teile war der Konzertabend gegliedert. Schon bei den Eingangsliedern der 1950er-Jahre wie "Don’t be cruel" schwangen die ersten Paare das Tanzbein um den Interpreten herum, der auch bei manchem Lied zum Mitklatschen oder Mitsingen berühmter Passagen animierte.
Dabei blieb Pitman hoch professionell und konzentriert – wer die Augen schloss oder auf die Leinwand richtete bei "Return to sender" oder "Heartbreak Hotel", glaubte, Elvis zu hören. Und es waren zahlreiche bekennende Fans unter den Gästen. Kurgäste, aber auch viele Bad Herrenalber wie Beate Herwig, die aus Friedberg stammt und Elvis während seiner Stationierungszeit dort "fast noch erlebt hat" – und mit ihrem Ehemann rege das Tanzbein schwang. Wie Paola und Michael Rappold, die "einfach große Elvis-Fans" sind oder Marlies und Reinhard Domke, die ebenfalls bekräftigten: "Wir sind mit ihm und seinen Liedern aufgewachsen."
Selbst Gerlinde Weiß, die das Konzert für den Veranstaltungsservice organisiert hatte, gab sich als echter Fan zu erkennen: "Ich hab kurz vor Elvis‘ Tod 1977 noch eins der letzten Doppelalben für meinen Mann gekauft – das haben wir heute noch!"
Stets Kontakt zum Publikum
Vom legendären "Jailhouse Rock" bis zu den Filmsongs wie "Flaming Star" sang sich Pitman durch die wichtigsten der, wie er erklärte, "zwischen 700 und 800 Songs des ›King‹".
Er hielt dabei stets Kontakt zum Publikum – wie wenn er Kurhaus-Hausmeister Jörg König zum "King" des Abends krönte, weil jener die Idee mit der Panoramaleinwand statt Pitmans eigener, kleinerer gehabt hatte.
Spontanes Wunsch-Duett ein Glanzlicht
Im zweiten Konzertteil nahm der Interpret die Zuhörer mit in die 1960er-Jahre und "Devil in the sky" oder – mit wehmütigem Seufzen aus dem Publikum – "Now or never" sowie die "phänomenale End-Sechziger-Zeit" mit dem unvergesslichen "Love me tender", ausdrucksvoll zelebriert.
Weiter ging die Reise ins Las Vegas der 1970er-Jahre, und der weiße, nietenbesetzte Anzug durfte nicht fehlen – sehr zur Zufriedenheit mancher Fans im Publikum. Von "Sweet Caroline" bis "Kentucky Rain" überzeugte Pitman und erzählte offen vom Beginn seiner eigenen Karriere, die erst 1999 im Alter von knapp über 30 Jahren begonnen hat.
Ein Glanzlicht war das spontane Wunsch-Duett von Gast Armin Heil aus Würmersheim, der "Wooden Heart" bravourös zusammen mit Pitman ins Mikro sang. Und im Anschluss das Elvis-Lied schlechthin, "In the Ghetto", bei dem echtes Gänsehautgefühl herüberkam.
Mit "I did it my way" verabschiedete sich Pitman musikalisch – selbstverständlich nicht ohne eine weitere Zugabe – und stand im Anschluss für Autogrammwünsche und Erinnerungsfotos zur Verfügung.
Lieblingsmahlzeit angeboten
Im Übrigen hatte sich auch das Kurhaus-Team ganz auf den besonderen Abend eingestellt: Unter anderem gab es Elvis’ Lieblingsmahlzeit, Erdnussbutter-Banane-Sandwich mit Bacon. Ganz nach dem Leinwandmotto zu Konzertbeginn, dem Zitat eines anderen Großen aus der Zeit des Rock’n’Roll-Kings, John Lennon: "Before Elvis – there was nothing."