An der Klosterkirche von Bad Herrenalb befindet sich jetzt ein Hinterglasbild der "Herrenalber Kreuzigungsgruppe". Foto: Becker Foto: Schwarzwälder-Bote

"Herrenalber Kreuzigungsgruppe" an evangelischer Klosterkirche / Original in den Mauern von Schloss Eberstein

Von Horst F. Becker

Bad Herrenalb. Mit einem Ständerling begannen am Sonntagnachmittag die Feierlichkeiten der Evangelischen Kirchengemeinde Bad Herrenalb zur Präsentation der "Herrenalber Kreuzigungsgruppe" in der Klosterkirche der Kurstadt.

Das Hinterglasbild bietet dem Besucher der einstigen Klosteranlage der Zisterzienser und heutigen evangelischen Kirche einen Blick auf das Kleinod spätmittelalterlicher Bildhauerkunst (wir berichteten bereits). Pfarrerin Brigitte Fried: "Wir haben uns auf Spurensuche begeben und in den Mauern von Schloss Eberstein das Original des Werkes gefunden, das Abt Johann von Udenheim ursprünglich im Jahre 1464 am Nordtor vom Kloster Alba Dominorum, und damit nur knapp einhundert Meter entfernt, anbringen ließ."

Dekan Werner Trick, der verhindert war und so der Zeremonie nicht beiwohnen konnte, ließ wissen: "Ich freue mich, dass die in Stein gemeißelte Predigt von der Geschichte um Jesu Sterben nun wieder die Klosterkirche ziert". Äbtissin M. Bernadette Hein von der Zisterzienserinnen-Abtei Lichtenthal, Baden-Baden, zitierte in ihrem Grußwort Gertrud die Große, Mystikerin von Helfta: "Wer das Kreuz Christi gläubig anschaut, wird nie ohne Frucht bleiben." Auch sie ist erfreut darüber, dass nun die Pfarrglieder und alle Besucher die Steinplastik der Kreuzigungsgruppe mit eingemeißeltem Wahlspruch Udenheims "Soli Deo" (frei übersetzt: allein zu Gottes Ehre) auf sich wirken lassen können und dankte allen, die ihr bei der Verwirklichung das Objekt erstellen zu können, behilflich waren.

Brigitte Fried informierte die Gäste in einer Lichtbilderschau über die umfänglichen Details der im Original knapp 600 Jahre alten Steinmetzarbeit. Den musikalisch würdigen Abschluss der Feierlichkeiten bildete der erweiterte Klosterkirchenchor unter Leitung von Makitaro Arima mit Auszügen aus der Matthäuspassion von Johann Sebastian Bach unter Mitwirkung der Solisten Yurika Waseda (Mezzosopran), Makitaro Arima (Bariton), Ayaka Tabuchi (Violine) und Reiko Emura (Orgel/Klavier).