Bei der Mitgliederversammlung der Tourismusgemeinschaft Albtal plus wurde auch der "City- und Regio-Guide Karlsruhe" vorgestellt. Foto: Mutschler Foto: Schwarzwälder-Bote

Tourismusgemeinschaft: Bad Herrenalber Rathauschef übernimmt Vorsitz / Klausursitzung steht bevor

Die Tourismusgemeinschaft Albtal plus steht vor einem spannenden Jahr. Nach den Austritten der Gemeinde Malsch und des Landkreises Karlsruhe aus dem Tourismusverbund steht die Gewinnung neuer Mitglieder ganz oben auf der Liste.

Bad Herrenalb/Ettlingen. Am Ende der jüngsten Sitzung übernahm Bad Herrenalbs Bürgermeister Norbert Mai turnusgemäß den Vorsitz der Tourismusgemeinschaft.

Bei einer Klausursitzung im kommenden Jahr will der Verbund die Weichen für die Zukunft stellen. Für Ettlingens Oberbürgermeister Johannes Arnold, in den vergangenen beiden Jahren Vorsitzender der Tourismusgemeinschaftk, scheint aber eines klar: "Die Frage der Auflösung stellt sich nicht".

Dass es dazu auch keinen Grund gibt, machten Arnold und Geschäftsführerin Jana Kolodzie mit ihrem positiven Jahresrückblick deutlich. "Wir hatten 2017 durchaus spannende Themen vor der Brust", so Arnold. Die Gartenschau in Bad Herrenalb sei der Anlass gewesen, das Albtal zum Blühen zu bringen. Zudem wurde mit dem "Albtal Abenteuer-Track" der erste Cross-Wanderweg Deutschlands eröffnet – "ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal".

Seit es Albtal plus gebe, seien die Übernachtungszahlen um 18 Prozent gestiegen. "Die Steigerungsraten liegen über den Zahlen des Schwarzwaldes", freute er sich über den überdurchschnittlichen Zuwachs. Das liege auch an der guten Arbeit der Mitgliedsgemeinden und der Geschäftsstelle, die mit einem "sehr überschaubaren Budget" gut funktioniere.

Viel unterwegs

Eines der Ziele habe er in seiner zweijährigen Amtszeit aber leider nicht umsetzen können: die Steigerung der Mitgliederzahl. Mit dem Austritt Malschs sei sogar das Gegenteil eingetreten und so bilden die Kommunen Bad Herrenalb, Dobel, Ettlingen, Karlsbad, Marxzell, Straubenhardt und Waldbronn gemeinsam mit dem Verein "Feine Adressen" die Mitglieder des Tourismusverbandes. Es sei eben schwierig für einen Verein, der Geld für Marketing ausgibt, neue zahlende Mitglieder zu finden. Arnold schien nicht unglücklich darüber zu sein, "diese heiße Kartoffel an Norbert Mai" weitergeben zu können.

Kolodzie ging auf die einzelnen Projekte ein, die in diesem Jahr durchgeführt wurden: Blühendes Albtal, Qualitätswandern, Albtal-Magazin, Gastgeber-Verzeichnis sowie trotz des begrenzten Budgets einige Messeauftritte, wie etwa bei den Heimattagen Karlsruhe.

"Wir sind viel unterwegs und rühren die Werbetrommel für das Albtal", sagte Kolodzie. Zudem sei Albtal plus Hauptsponsor der Gartenschau gewesen.

Der Waldbronner Bürgermeister Franz Masino regte an, nicht nur für Touristen, sondern auch für die steigende Zahl der Businessgäste ein gutes Konzept zu stricken. Außerdem werde die verfügbare Bettenzahl zu einem Problem.

Mai wies darauf hin, dass die offiziellen Übernachtungszahlen nur Betriebe ab zehn Betten einbeziehe. Real seien es rund 100 000 Übernachtungen mehr, die Zahl liege bei circa 310 000.

Das Budget für das kommende Jahr bleibe unverändert zum Vorjahr bei rund 260 000 Euro, inklusive Personalkosten. Bei der Klausurtagung soll neben dem Budget auch die Frage geklärt werden, wie man sich in Zukunft aufstellen wolle. "Die Einnahmen sinken, die Kosten steigen", sagte er im Hinblick auf die Austritte.