Friedrich Gröner, "Gartenfritz" genannt. Foto: Schwarzwälder Bote

Abschied vom "Gartenfritz" am Freitag auf Bernbacher Friedhof. "Eigentlich gibt es keinen Grund lange traurig zu sein."

Bad Herrenalb-Bernbach - Friedrich Gröner, "Gartenfritz‹" genannt, ist tot. Er starb am 11. Mai im Alter von 60 Jahren. Am Freitag, 14. Juni, um 15 Uhr ist die Abschiedsfeier auf dem Friedhof Bernbach. Danach gibt es ein Jubiläumsfest "30 Jahre Gartenfritz". So hat sich Gröner seinen Abschied gewünscht: ein wenig Trauer um den Abschied und viel Fröhlichkeit für das Leben, das weitergeht.

Der Erhalt und die Pflege von Bäumen bestimmte das Berufsleben von Gröner. Er hatte in Stuttgart-Hohenheim die Ausbildung zum staatlich geprüften Techniker mit Schwerpunkt Garten- und Landschaftsbau absolviert. Dann hatte er die europaweit anerkannte Qualifikation zum "European Treeworker" aufgesattelt und sich selbstständig gemacht. Das war vor genau 30 Jahren. Man kannte den "Gartenfritz" als Baumkletterer, der sich auch kniffeligen Aufgaben stellte. Seine internationalen Kontakte führten ihn auch nach Italien, Frankreich und England.

Treffen organisiert

Alte Bäume faszinierten ihn. "Die etwa 1000 Jahre alte hohle Linde in Hochmössingen bei Oberndorf am Neckar besuchte er immer wieder", erzählte seine Schwester Hanna Gröner im Gespräch mit unserer Tageszeitung. Sein Fachwissen über Bäume war groß. Er kannte die Zusammenhänge und konnte sie verständlich erklären. Bis zuletzt. Selbst kurz vor seinem Tod, beim Blick aus seinem Zimmer in der anthroposophischen Klinik Unterlengenhardt, beobachtete er systematisch den nahen Waldrand. Beim Besuch seiner Schwester stellte einmal fest: "Schau – dieser Baum dort – der herabhängende Ast – der müsste entfernt werden."

"Durch seine offene und neugierige Art fand er schnell Kontakt zu anderen Menschen. Er kannte seine Grenzen und hat sie situativ nach oben oder unten angepasst. Individualität war für ihn zentral", sagt seine Schwester. Aus einer kurzen Ehe kam eine inzwischen erwachsene Tochter hervor. Erst in den letzten Monaten vertiefte sich der Kontakt zwischen ihnen.

Sein Hobby war das Motorradfahren. Für eine Woche Motorradurlaub im Jahr tüftelte er nächtelang an der detaillierten Routenplanung. Diese jährliche Ferienwoche war ihm sehr wichtig, auch deshalb, weil er sie mit einer kleinen Auswahl engster Freunde genoss. Mehrfach organisierte er die Treffen der International Police Association (IPA), einer internationalen Organisation motoradfahrender Polizisten. Seine letzte Ausfahrt, im Spätsommer 2018, machte er mit einem Freund in Richtung Burg Eberstein. Er wusste, dass ihn der Krebs nicht mehr loslassen würde und verkaufte sein Bike. Hanna Gröner: "Nach dem Verkauf sagte er: Dieser Abschied tut weh. Und es braucht zwei Tage, dies zu bewältigen. Und danach wird es gut sein!" Über seinem nahen Tod meinte er: "Ein Moment der Trauer ist o.k., aber eigentlich gibt es keinen Grund lange traurig zu sein, denn es geht weiter und ihr, die am Leben seid, habt so viele Erinnerungen, um fröhlich zu sein." Und so hat er auch seine Trauerfeier im Voraus geplant.

Nach einer kurzen Abdankungsfeier auf dem Friedhof Bernbach soll seine Urne im kleinsten Kreis beigesetzt werden. Die Trauergäste sollen unterdessen zum Festzelt an der Festhalle Bernbach marschieren, wo es Musik, Essen und Getränke für alle gibt. Damit soll auch das 30-jährige "Firmenjubiläum" gefeiert werden, für das er keine Kraft mehr hatte. Was er noch schaffte, war die geordnete Übergabe des Betriebs an seine beiden langjährigen Mitarbeiter Steffen Lerche und Holger Röbel. Das war Gröner sehr wichtig. Sie führen das Unternehmen in seinem Sinne und mit seinem Namen "Gartenfritz" weiter. Man kann das auch so sagen: Der Gartenfritz ist tot – Es lebe der Gartenfritz!