Die Interessengemeinschaft FreiBadHerrenalb will helfen, den Betrieb des Waldfreibads zu ermöglichen. Foto: Glaser Foto: Schwarzwälder Bote

Freibad: Interessengemeinschaft für eine Öffnung

Bad Herrenalb. Die Bäderstadt Bad Herrenalb ist ohne Badebetrieb. Seit 14. März ist die Siebentäler Therme wegen der Corona-Pandemie geschlossen. Die Saison des Waldfreibads sollte am 16. Mai beginnen. Es bleibt aus demselben Grund bis auf Weiteres zu.

Erste Funksignale der Landesregierung in Stuttgart, die Bäder wieder zu öffnen, werden empfangen. Es zeichnet sich ab, dass es etliche Einschränkungen für die Betreiber und die Gäste der Bäder geben wird.

Die Interessengemeinschaft (IG) FreiBadHerrenalb erkennt das und will helfen, den Freibadbetrieb in Bad Herrenalb dennoch zu ermöglichen. "Bad Herrenalb ohne Bad – Das geht wirklich nicht", sagt Sebastian Graubner im Gespräch mit unserer Zeitung. Freiwillige Helfer aus den Reihen der IG stehen bereit. Acht Personen haben sich bereits gemeldet, um regelmäßig anzupacken. Weitere Unterstützer können sich per E-Mail wenden an helfen@freibadherrenalb.de. Sie könnten zum Beispiel Aufsicht führen, damit Abstandsregeln eingehalten werden und die maximal zulässige Anzahl Schwimmer pro Becken nicht überschritten wird.

Eintrittskarten nur online

Solche Auflagen wird es sicher geben, weil dies auch im Pandemieplan der "Deutschen Gesellschaft für das Badewesen" als Empfehlung zu lesen ist. Dort steht auch: "… Freibäder können unter diesen Bedingungen betrieben werden, immerhin kann man sich im Wasser nicht anstecken und Bewegung an der frischen Luft und viel Sonne sind günstige Einflussfaktoren auf das Immunsystem."

Die Bedingungen zum Öffnen der Bäder, welche im Raum stehen, gehen allerdings noch viel weiter. So sollen Eintrittskarten nur online erhältlich sein. Jeder Besucher soll registriert werden. Alle zwei bis drei Stunden soll ein Gästewechsel erfolgen. Im Klartext: Das Bad schließt, wird desinfiziert und öffnet für die nächsten Gäste. Auch von "berührungslosem Öffnen des Umkleidebereichs" ist zu lesen. Wie das gehen soll, ist noch unklar. Allemal braucht es Vorlaufzeit. "Rein technisch genügen zehn Tage", erklärte Karina Herrmann, Geschäftsführerin der Stadtwerke Bad Herrenalb. Aber betriebsorganisatorisch ist noch viel zu tun, je nachdem wie die Verordnung des Landes und die daraus abzuleitenden Auflagen des Gesundheitsamts ausfallen werden.

Auch die wirtschaftliche Seite wird dabei nicht ausgeblendet. In der Gemeinderatssitzung am 27. Mai war von Bürgermeister Klaus Hoffmann zu hören, dass es nicht zu empfehlen sei, etwas aufzumachen, das Geld koste. Ob es wirtschaftlich vernünftig sei zu öffnen, müsse Stadtwerke-Geschäftsführerin Herrmann klären.

Hier mischt sich Graubner von der IG FreiBadHerrenalb ein. Das Freibad sei immer ein Zuschussbetrieb. Mit bürgerschaftlichem Zusammenhalt könne man die Kosten aber reduzieren und das Bad öffnen. Das Bad sei vor genau 90 Jahren gebaut worden – einer Zeit der Wirtschaftskrise. Auch während des Zweiten Weltkriegs war es geöffnet, bemerkte Graubner. Da sollte sich auch heute ein Weg finden lassen. Weitere Informationen und Kontaktmöglichkeiten gibt es unter www.freibadherrenalb.de.