Durch eine Lücke in der historischen Klostermauer gelangt man auf einen neuen Weg zum renaturierten Gaisbach. Dort ist die einzige neu gewonnene öffentliche Fläche der Gartenschau. Foto: Glaser Foto: Schwarzwälder-Bote

Baustellenführung: "Nur schön!" ganz schnell als geflügeltes Wort / Parkplätze sind wichtiges Thema

Eine letzte Führung über die Baustellen der Gartenschau hat es mit Bad Herrenalbs Bürgermeister Norbert Mai am Samstag gegeben.

Bad Herrenalb. Etwa 80 interessierte Bürger und Gäste schlossen sich ihm an. Ein Viertel von ihnen war zum ersten Mal dabei. Ganz neue Perspektiven ergaben sich für alle Teilnehmer am Ufer des Gaisbachs. Ein frisch angelegter Weg führt bei der ehemaligen Stadtgärtnerei auf der Seite des Posthotels entlang der historischen Klostermauer zum Gaisbach.

Gaisbach renaturiert

Der Zugang liegt auf privatem Gelände. Das wird von den Eigentümern des Posthotels toleriert. Der Gaisbach ist renaturiert. Unweit des evangelischen Gemeindehauses führt der Weg über eine neue Treppenanlage zurück in den historischen Klosterbezirk. Dieser Bereich des Gartenschaugeländes ist die einzige neu gewonnene öffentliche Fläche. Alle übrigen im Kloster, im Kurpark und auf der Schweizer Wiese waren bereits allgemein zugänglich und werden durch die Gartenschau aufgewertet.

Bürgermeister Norbert Mai machte unmissverständlich deutlich, dass auf der Schweizer Wiese keine Daueranlagen entstehen. Er sagte: "Dort ist alles temporär. Außer dem Spielplatz kommt alles wieder weg!" Nur durch Bürgerbeteiligung, sprich Pflegepatenschaften, könne dort vielleicht etwas erhalten bleiben. Am 24. April soll es dazu einen Interessensaustausch geben, um Bürgerprotesten wie seinerzeit in Mühlacker vorzubeugen.

Beeindruckt waren die Teilnehmer der Baustellenführung von der Anlage der Parkplatzflächen auf der Schweizer Wiese zwischen Thermalbad und Kreisverkehr am Ortseingang. Auf Holzrosten können dort die Gartenschaubesucher ihre Fahrzeuge abstellen. Zusammen mit dem noch mit Schotter zu befestigenden ehemaligen Holzlagerplatz am Kreisverkehr entstehen 800 Plätze. Weitere Ausweichmöglichkeiten stehen auf noch nicht bebauten Gewerbeflächen im Dobeltal zur Verfügung.

Trotzdem sei an Spitzentagen zu erwarten, dass auch Seitenstraßen im Stadtgebiet zugeparkt werden, sagte der Bürgermeister. Er bat darum, dies zu ertragen und sich als gute Gastgeber zu zeigen.

Parkplätze waren auch das Thema bei der Begehung des Kurparks. Mai möchte dem Stadtparlament vorschlagen, auf der ehemaligen Parkplatzfläche P 3 nach der Gartenschau wieder mehr als die jetzt angelegten 43 Stellplätze einzurichten.

Bürgermeister Mai: "Bad Herrenalb leidet unter zu wenigen Parkplätzen in der Innenstadt." Aus diesem Grund will die Stadt auch die Brache auf dem Lacher Carrée kaufen und zumindest vorübergehend als Parkplatz nutzen. Auf dem Bechtle-Areal könne er sich den Bau eines Parkhauses vorstellen.

Bester Eindruck

Den landschaftlich besten Eindruck machte der Kurpark. Die Alb in ihrem neuen Bachbett ist mehr denn je bildprägend. Der vormals zugewachsene und unzugängliche östliche Kurpark wurde gelichtet und mit Wegen erschlossen. Der Bürgergarten heißt jetzt "Fantasiegarten" und ist bereits bepflanzt. Brunnen und Pergola sind montiert. Eine Statue von Emil Sutor liegt bereit und wird bald aufgestellt. "Nur schön!", schwärmte Bürgermeister Mai. Bald sagten das auch die Teilnehmer der Baustellenbegehung. "Nur schön!" wurde zum geflügelten Wort des geführten Rundgangs.