Tim Rohrer im Einsatz als Auktionator. Foto: Schwarzwälder-Bote

Auktionstag: Gartenschau-Projektleiter Tim Rohrer mit stabilem Holzhammer / Spannende Versteigerung

Einen Tag lang war sie noch einmal zu spüren, die heitere Gartenschaustimmung, gepaart mit einer gewissen Wehmut: Am Samstag war Auktionstag im Kurhaus.

Bad Herrenalb. Vom Holzdeck über Banner und Parkleitschilder, von den Liegestühlen bis zur Kameraattrappe, von der Slackline bis zu Flipflops oder Triellatz mit Gartenschaulogo konnte Inventar der Schau gekauft oder ersteigert werden.

Überzählige Poster gab’s umsonst. Wer Glück hatte, der bekam von Christa Sagawe am Eingang eins der bunten Einlassbändchen geschenkt: "Wir wollen noch einmal beste Gartenschaustimmung verbreiten!"

Großer Wunsch erfüllt

Bereits am Vormittag kamen viele Interessenten, um ein Schnäppchen unter den käuflich erwerbbaren Stücken zu machen. Wie Gerhard Haug aus Nagold, über den Sommer im Empfangsteam der Gartenschau tätig, der sich durch den Berg an Pflanzenschildern wühlte nach einem passenden Erinnerungsstück: "Im Helferteam mitzuarbeiten, damit hat sich für mich ein großer Wunsch erfüllt. Jetzt fehlt schon was, wo alles vorbei ist." Und dann zeigte er grinsend ein soeben gekauftes kleines Eingangstorschild: "Von Tor 12 – da war ich hauptsächlich im Einsatz. Mein Tor sozusagen."

Hanspeter Engel war extra aus Kaiserslautern angereist: "Wir waren im Sommer auf einer Bustour von Schwarzwaldradio aus. Und weil wir den Sender oft hören, haben wir uns nun auch zur Auktion einladen lassen."

Er freute sich über den Erwerb eines großen Parkleitschildes "Parkplatz Bus": "Das kommt jetzt zuhause an den Parkplatz von meinem VW-Bus." Aber er sah sich auch das Versteigerungsinventar an, um eventuell "da noch etwas zu ergattern". So sah es auch Familie Ruppert aus Bad Herrenalb, die einen Stapel bunt bemalter Gartenschau-"Leitblumen" samt massivem Holz-"Stängel" gekauft hatte: "Die von unseren Kindern bemalten Blumen sind leider schon weg. Aber wir freuen uns auch über diese hier. Jetzt schauen wir noch in die Versteigerung hinein, vielleicht gibt es einen der pinkfarbenen Sitzsäcke, die die Kinder so begeistern."

Knapp 100 Bieternummern waren vergeben, als Gartenschau-Projektleiter Tim Rohrer Schlag 13 Uhr im gut gefüllten Kursaal die mit Spannung erwartete Versteigerung einläutete: "Lassen Sie die Gartenschau bei sich zu Hause weiterleben. Ich erkläre Ihnen jetzt die Details."

Höchste Konzentration war dann bei den Bietern gefragt, die zu Beginn lebhaft auf die verschiedenen Gartenschau-Fahrräder boten. Und insbesondere auch von Rohrer selbst, der stets seine vorgegebene Gebotshöhe, die aktuell letzte hochgehaltene Bieternummer und den nächsten Schritt im Kopf behalten musste.

Enttäuschung und Freude

Schnell schraubten sich die Gebote von 50 Euro Mindestsumme auf mehr als 200 Euro nach oben – bis Rohrer jeweils mit seinem stabilen Holzhammer "zum Dritten!" die Bestätigung für einen Zuschlag gab. Da knisterte die Spannung – Enttäuschung und Freude lagen dicht beieinander.

Stolz holte sich Gudrun Steiner aus Pfaffenrot ihr Retro-Damenfahrrad ab. "Genau dieses wollte ich haben", freute sie sich, und bekam von Wolfgang Ehrenfried, seither Geländeverantwortlicher der Gartenschau und in dieser Woche letztmals im Einsatz, die Reifen des Zweirads noch einmal frisch aufgepumpt.

Ein bisschen Wehmut schwang bei Auktionator Rohrer selbst mit, als er "sein" Gartenschau-Mountainbike versteigerte: "Vorkaufsrecht hab ich keines." Immerhin steigerte Gartenschau-Geschäftsführerin Sabine Zenker kurzzeitig mit – der Zuschlag ging allerdings für 180 Euro an jemand anderen.

Fast ein Schnäppchen gegenüber anderen erzielten Preisen – doch die Bieter hatten sich im Vorfeld ziemlich genau über Originalpreise und Wert von Gegenständen informiert.

So ging es weiter über Lastenräder, Zelte, Stauden und zahlreiches Zubehör. Bis auf einige noch eingesetzte Pflanzen fand alles einen Interessenten.

Der Erlös des Tages belief sich auf rund 10 000 Euro, wie Christian Siebje vom Gartenschauteam nicht ohne Stolz berichtete.