Die stellvertretende Vorsitzende des Freundeskreises der Evangelischen Akademie Baden, Alexa Maria Kunz, zeichnete in Bad Herrenalb den Leipziger Theologen Peter Zimmerling mit dem diesjährigen Akademiepreis aus. Foto: Helbig Foto: Schwarzwälder-Bote

Preis der Akademie Baden an Leipziger Theologieprofessor Peter Zimmerling verliehen / Viele Veröffentlichungen

Von Bernd Helbig

Bad Herrenalb. In festlichem Rahmen und in Anwesenheit vieler Gäste ist gestern der Akademiepreis an den Leipziger Theologieprofessor Peter Zimmerling verliehen worden.

Mit der Auszeichnung würdigt der Freundeskreis der Evangelischen Akademie Baden jährlich Autoren herausragender Vorträge bei den Tagungen. Zimmerling wurde 1958 in Nidda geboren. Ab 1978 studierte er Evangelische Theologie in Tübingen und Erlangen und promovierte 1990 in Tübingen. Seit 2005 ist er Professor an der theologischen Fakultät Leipzig. 2009 wurde er zum Domherrn zu Meißen berufen.

Mit der Preisverleihung wird sein Beitrag über den UNO-Generalsekretär und Friedensnobelpreisträger Dag Hammarskjöld und dessen mystisch geprägte Spiritualität gewürdigt. In seiner Laudatio sagte Pfarrer Wolfgang Max, Zimmerling erhalte den Preis für seine Arbeiten über evangelische Spiritualität, vor allem aber für den Vortrag über Dag Hammarskjöld. Max verwies auf zahlreiche Veröffentlichungen Zimmerlings zu diesem Thema. Spiritualität und Mystik seien Lebensthemen des Ausgezeichneten aus wissenschaftlichem und aus existenziellem Interesse.

Die stellvertretende Vorsitzende des Freundeskreises, Alexa Maria Kunz, überreichte den Preis an Zimmerling und gratulierte als erste. Grußworte sprachen Andreas Müller und Katja Boehme, Vorstandsmitglieder der Gesellschaft der Freunde christlicher Mystik, der Zimmerling seit vielen Jahren angehört.

Zimmerling setzte sich in seinem Festvortrag "Den Glauben ins Leben ziehen" mit der christlichen Existenz zwischen kritischer Vernunft und gelebter Mystik auseinander. Die Reformation habe zwar den Glauben von der Vereinnahmung durch religiöse Eliten befreit. Dagegen habe sich die Beziehung zwischen Mystik und Protestantismus lange Zeit als Problemgeschichte dargestellt. Weite Teile der akademischen Theologie hätten einen unüberbrückbaren Graben zwischen Mystik und Protestantismus gesehen. In seinem Vortrag wolle er aufzeigen, dass ein mystik-freier evangelischer Glaube eine Unmöglichkeit darstelle und dass in der Mystik Potenziale enthalten seien, die helfen könnten, die Selbstsäkularisierung und Selbstbanalisierung zu überwinden. Zeigen wolle er auch, wie die gelebte Mystik Heimatrecht im evangelischen Glauben bekommen könne.

Musikalisch umrahmt wurde die Feierstunde von Klaus Bucher (Saxofon) und Alexander Nagel (Flügel).